Joh 1,18: Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.
Die Offenbarung Gottes
Nachdem das Wort Fleisch geworden war, wird Gott voll kundgemacht. In den Tagen des Alten Testamentes gab es Teilkundmachungen Gottes durch die seinem Namen hinzugefügten Attribute „der Allmächtige“ und „der unveränderliche HERR“ – jedoch wurde das Herz Gottes nicht vor dem Kommen seines Sohnes offenbart. Kein Mensch war so groß, dass er Gott kundmachen konnte. Niemand außer einer göttlichen Person konnte Ihn als göttliche Person offenbaren. „Niemand hat Gott jemals gesehen.“ Der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoss ist, der hat den Vater kundgemacht, weil Er Ihn kannte. Wie schon gesagt wurde, beschreibt dies nicht nur „das Wesen seiner Herrlichkeit hier auf Erden; es ist das, was Er war, was Er gewesen ist, was Er immer sein wird in dem Schoß des Vaters in der Gottheit: Also hat Er Ihn kundgemacht.“
Das dreifache Zeugnis Johannes des Täufers (Joh 1,19-37)
Nach den einleitenden Versen, wird in diesem Evangelium ein bemerkenswertes Zeugnis von Christus dargestellt, welches an drei aufeinander folgenden Tagen durch Johannes den Täufer gegeben wurde. Nach diesem Zeugnis stellt sich der Herr selbst ebenfalls an drei aufeinander folgenden Tagen vor.
Das Zeugnis durch Johannes am ersten Tag wird uns in den Versen 19-28 berichtet. Das Zeugnis des zweiten Tages finden wir in den Versen Johannes 1,29-34, beginnend mit den Worten „des folgenden Tages“. Das Zeugnis des letzten Tages wird in den Versen 35-37 aufgeführt und durch die Worte eingeleitet „des folgenden Tages … wiederum“.
Das Zeugnis Johannes des Täufers, wie es im Johannesevangelium dargestellt wird, steht in einem bemerkenswerten Gegensatz zu den Berichten von Matthäus und Lukas über dieses Zeugnis. In den ersten Evangelien, gibt Johannes ein Zeugnis in Gegenwart von Sündern ab; hier in Gegenwart des Sohnes Gottes. Mit den Volksmengen vor sich, spricht er als ein Prophet, der das Gewissen zu erreichen sucht, um die Menschen von ihren Sünden zu überführen. In der Gegenwart einer göttlichen Person spricht er als Anbeter, in Zuneigung und einfachen Worten spricht er von dem, dessen er nicht würdig ist, Ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen. An der einen Stelle beschwert ihn die Sündhaftigkeit des Volkes; hier ist er von der Herrlichkeit Christi erfüllt. Für Johannes ist Christus alles in allem geworden; er selbst ist nur eine Stimme, die bald verstummen wird.
Am ersten Tag von Johannes’ Dienst ist es seine schöne Absicht, sich selbst zu verbergen, um Christus größer zu machen. Das Thema des zweiten Tages ist die Herrlichkeit der Person Christi und die Größe seines Werkes, wenn Er das Bedürfnis der Welt stillt. Am letzten Tag seines Dienstes stellt er die Person Christi vor, um die Herzen der Gläubigen zufriedenzustellen.