Behandelter Abschnitt Lk 22,7-20 „Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem das Passah geschlachtet werden musste. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passah, damit wir es essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten? Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht. Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann? Und jener wird euch ein großes, mit Polstern belegtes Obergemach zeigen; dort bereitet es. Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah“ (V. 7–13). Es gibt hier keinen Grund zur Schwierigkeit für den, der dem Wort Gottes glaubt. Der, der im Voraus Person, Ort, Zeit und Umstände so genau beschreiben konnte, stand in Gemeinschaft mit der göttlichen Kraft und Gnade, die das Herz des jüdischen Hausherrn, obwohl er bis dahin ein Fremder war, beherrschte und ihn dazu brachte, von Herzen zuzustimmen, dass der Herr das Gastzimmer für das Passahfest mit seinen Jüngern benutzte. Dass Gott so alles zur Ehre seines Sohnes für das letzte Passah anordnete, scheint mir als Zeugnis in Jerusalem, wo sich die religiösen Oberhäupter und sogar ein Jünger mit der Masse zu ihrem Verderben in seiner Verwerfung und seinem Tod verhärteten, wunderbar zu passen. „Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tisch, und die Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, dass ich es fortan nicht mehr essen werde, bis es erfüllt ist im Reich Gottes. Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmt diesen und teilt ihn unter euch. Denn ich sage euch, dass ich von jetzt an nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt“ (V. 14–18). Welch ein Ausdruck zärtlicher Liebe zu den Jüngern! Zum letzten Mal würde Er mit ihnen essen, danach nie mehr. Was den Kelch des Passahs betrifft, so sollten sie ihn nehmen und unter sich aufteilen, nicht Er mit ihnen. Das Passah sollte im Reich Gottes erfüllt werden; und von der Frucht des Weinstocks würde Er von nun an nicht mehr trinken, bis das Reich Gottes käme. Es ist das Zeichen für das Vergehen des alten Systems.
Als Nächstes setzt der Herr das Neue in einem Gründungszeichen ein: „Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird“ (V. 19.20). Es war eine bessere Erlösung auf einer unendlich besseren Grundlage, denn der Kelch war der neue Bund in seinem Blut, nicht der alte des Gesetzes, der mit Strafe verbunden war mit dem Blut der begleitenden Opfer. Welche unermessliche Liebe atmet in „mein Leib, der für euch gegeben wird“, „der neue Bund in meinem Blut“ und so weiter! Es wird auffallen, dass Lukas hier eine persönlichere Bedeutung der Worte des Herrn vorstellt als in der großen Rede von Lukas 6. Matthäus weist eher hin auf Änderungen der Haushaltung als Folge eines verworfenen Messias.