Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium. Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden (16,16).
Es ist nicht genug für sie und für die Herrlichkeit Christi, dass sie glauben: „Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden.“ Diese Bedeutung hat die Taufe – natürlich nicht, um den Menschen vor Gott zu retten, denn das Wesentliche daran ist der Glaube an das, was für Menschen unsichtbar ist, aber die Taufe ist ein offenkundiges Zeichen und Zeugnis dazu vor den Menschen. So steht ein Mensch zu dem, was er glaubt, und bekennt es öffentlich. Er sagt nicht: Mein Herz glaubt an Christus, aber es ist nicht nötig, dass ich etwas darüber sage. Die Taufe ist das einleitende Zeugnis, dass man an Christus glaubt. Sie gründet sich auf seinen Tod und seine Auferstehung. „Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln“ (Röm 6,3.4). Nicht nach dem ersten Adam, der Gott misstraute und sündigte und ein toter Mensch wurde, sondern wie Christus gehorsam war bis zum Tod und uns durch seinen eigenen Tod das ewige Leben in Gerechtigkeit gebracht hat.
Die Taufe erkennt dies an und bedeutet so viel wie: Ich verzichte auf alles, was ich bin, und auf jede menschliche Hoffnung; ich weiß, dass der erste Adam und ich als sein Kind tot sind; meine ganze Hoffnung ist auf den letzten Adam. Wenn ein Mensch wirklich dazu gebracht wird, ist er ein wahrer Gläubiger, und die Taufe bringt die Wahrheit Christi nach außen hin zum Ausdruck. So hat die Taufe einen entschiedenen Wert als Zeugnis vor Gott und Menschen. Kein Wunder also, dass Petrus sagt: „Welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die die Taufe [wobei er im selben Satz sorgfältig jede ex opere operato-Wirkung vermeidet]“ (1Pet 3,21). Wenn ein Mensch sich weigert, getauft zu werden, weil er die Schande der Taufe scheute, konnte er überhaupt nicht als Christ anerkannt werden. Paulus, der an die Heiden schreibt, zeigt, dass es vor allem darum geht, was in Christus geschehen ist. Petrus besteht auf der Taufe, obwohl er sie ausdrücklich davor bewahrt, zu viel über die äußere Handlung nachzudenken; aber der große Punkt ist die Forderung eines guten Gewissens gegenüber Gott durch die Auferstehung Christi.
Deshalb heißt es hier: „wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“ Der Unglaube war das tödliche Übel, vor dem man sich am meisten fürchten musste. Ob ein Mensch getauft war oder nicht, wenn er nicht glaubte, würde er verdammt werden. Es konnte keine Verheißung der Errettung geben, trotz der Taufe, wenn er nicht glaubte. Das macht die Taufe einfach zu einer Folge des Glaubens; aber wenn wir von Verdammung hören, ist der Grund das Nicht-Glauben. Ach, Millionen werden verdammt werden, die getauft worden sind, aber umso schlimmer, weil sie nicht glauben.