und zur neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lama sabachtani?, was übersetzt ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (15,34; Ps 22,1).
Es war keine natürliche Erschöpfung. Jesus starb nicht, weil Er nicht mehr leben konnte, wie es alle anderen tun. Er hatte noch die volle Energie des Lebens. Er starb nicht nur, um zu sühnen, sondern um sein Leben wiederzunehmen. Wie hätte Er sonst die Überlegenheit seines Lebens über den Tod beweisen können, wenn Er nicht gestorben wäre? Noch weniger hätte Er uns erlösen können. Wir sind „mit Gott versöhnt durch den Tod seines Sohnes“ (Röm 5,10).
Aber mehr als das. Seine Wiederkehr, seine Auferweckung aus dem Grab, seine Wiederaufnahme des Lebens, bewies, dass Er den Tod besiegt hatte, dem Er sich zur Ehre Gottes so vollkommen unterworfen hatte. Er wurde zum Tod verurteilt. Durch böse Hände wurde Er gekreuzigt und erschlagen; doch auch das geschah völlig freiwillig. Bei jedem anderen Menschen ist der Tod unfreiwillig. So absolut steht Jesus über der bloßen Natur, ob bei der Geburt oder im Tod oder durch und durch.
Außerdem war der Schrei höchst eigenartig, wie er noch nie von einem gepriesenen, heiligen Menschen, wie Er es war, gehört worden war. Das, was ihn hervorrief, war, dass Gott Ihn dort verlassen hatte. Es war nicht nur eine Offenbarung der Liebe, obwohl es nie eine Zeit gab, in der der Vater mehr zu lieben in seinem Sohn sah als in diesem Augenblick; ja, nie zuvor sah Er eine solche moralische Schönheit, sogar in Ihm. Aber als Er die Sünde trug, musste Er wirklich das Gericht über sie ertragen. Die Konsequenz war, von Gott verlassen zu werden. Gott musste Ihn verlassen, der die Sünde auf sich genommen hatte. Und Er nahm unsere Sünden auf sich und ertrug die Verlassenheit, die die unvermeidliche Folge der zugerechneten Sünde ist. Er, der keine Sünde kannte, kannte den Preis bis zum Äußersten, als Er für uns zur Sünde wurde.