Behandelter Abschnitt Mk 14,66-72
Der Hirte muss also in jeder Hinsicht geschlagen werden. „Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden“ (14,27). Und so finden wir, dass Petrus, nachdem er sich so weit in den Palast des Hohepriesters gewagt hat, die Wirkung noch unmittelbarer spürt.
Und als Petrus unten im Hof war, kommt eine der Mägde des Hohenpriesters, und als sie Petrus sich wärmen sieht, blickt sie ihn an und spricht: Auch du warst mit dem Nazarener Jesus. Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht, verstehe auch nicht, was du sagst (14,66‒68).
Dennoch konnte Petrus nicht in der Gegenwart seiner eigenen Falschheit bleiben; er geht hinaus in den Vorhof: „Und der Hahn krähte“ (V. 68). Das war die Warnung des Herrn an ihn. Eine Magd sieht ihn wieder. Es muss so sein. Es gab scheinbar nichts, was ihn hätte erschrecken können, aber sogar dieser treueste der Jünger – zumindest der glühendste in seiner Liebe und der energischste in seinem Verhalten – war so machtlos, selbst der Nähe des Todes ins Auge zu sehen, dass das Wort einer Magd genügte, um seine Verleugnung des Herrn hervorzubringen!