Behandelter Abschnitt Mk 10,42-45
Und als Jesus sie herzugerufen hatte, spricht er zu ihnen: Ihr wisst, dass die, die als Fürsten der Nationen gelten, diese beherrschen und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben. Aber so ist es nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll der Knecht aller sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele (10,42‒45).
Dies ist die Liebe, die dient, nicht das Fleisch, das bedient werden will. Es ist das belebende Motiv und der Geist, und nicht eine Frage der Stellung, ob kirchlich oder im Dienst; denn ich zweifle nicht, dass der, der kein bisschen hinter den allerhöchsten der Apostel zurückstand, der war, der am meisten von der Gesinnung durchdrungen war, die in Christus Jesus war, und das nicht nur in seiner eigenen Seele, sondern auch in seinem Dienst. Paulus war der Knecht aller: „... seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir war“ (1Kor 15,10). „Sind sie Diener Christi? (Ich rede als von Sinnen.) Ich noch mehr. In Mühen überreichlicher, in Gefängnissen überreichlicher, in Schlägen übermäßig, in Todesgefahren oft. Von den Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Schläge weniger einen. Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht; oft auf Reisen, in Gefahren durch Flüsse, in Gefahren durch Räuber, in Gefahren von meinem Volk, in Gefahren von den Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Mühe und Beschwerde, in Wachen oft, in Hunger und Durst, in Fasten oft, in Kälte und Blöße; außer dem, was außergewöhnlich ist, noch das, was täglich auf mich andringt: die Sorge um alle Versammlungen. Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wem wird Anstoß gegeben, und ich brenne nicht?“ (2Kor 11,23‒29). Es war dem Sohn des Menschen allein vorbehalten, nicht nur zu dienen, sondern sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.