Behandelter Abschnitt Mk 9,38-42
Auch sind es nicht nur die Jünger insgesamt, die Zurechtweisung und Korrektur durch den Meister brauchen. Wie Petrus am Anfang auf dem Berg der Herrlichkeit, so verrät Johannes, bevor das Kapitel endet, den Geist des Egoismus, der die eigentliche Herrlichkeit Christi in dem Bemühen der Natur, Ihn zu erhöhen, verhüllt.
Johannes sprach zu ihm: Lehrer, wir sahen jemand, [der uns nicht nachfolgt,] Dämonen austreiben in deinem Namen; und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgte. Jesus aber sprach: Wehrt ihm nicht, denn niemand wird ein Wunderwerk in meinem Namen tun und bald darauf übel von mir reden können; denn wer nicht gegen uns ist, ist für uns (9,38‒40).
Es ist nicht wie in Matthäus 12, wo Christus von der Macht des Unglaubens unter Anstiftung des Satans verworfen wird, der blind ist für das Zeugnis des Geistes Gottes, das er hasst und lästert. Da gibt es keinen Kompromiss, und Halbherzigkeit wird gefährlich und tödlich. „Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut“ (Mt 12,30). Wenn es eine Frage zwischen Christus und der verdunkelnden, lästernden Macht des Teufels ist, besteht die einzige Sicherheit darin, mit Christus zu sein, der einzige Dienst ist das Sammeln mit Ihm. Wo aber keine solche Frage aufgeworfen wird, sondern, im Gegenteil, jemand, der vielleicht wenig bekannt ist und wenig weiß, dem Namen des Herrn treu ist, soweit er Ihn kennt, sollen wir uns freuen, Ihn zu besitzen, und die offensichtliche Ehre des Herrn auf ihn legen, obwohl er „uns nicht nachfolgt“. Er ist kein Feind, sondern ein Freund des Namens, den er besitzt, so gut er ihn kennt. „... denn wer nicht gegen uns ist“, sagt der Herr in einem solchen Fall, „ist für uns“ (V. 40). Diesen Namen im Geringsten zu ehren, soll also nicht vergessen werden, wie auch das Geringschätzen desselben, um den geringsten Gläubigen zum Straucheln zu bringen, für den Schuldigen verderblich ist.