Behandelter Abschnitt 4Mo 27
In diesem Kapitel gibt es eine interessante Begebenheit, die die zärtliche Fürsorge Gottes veranschaulicht: „Und die Töchter Zelophchads, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, von den Familien Manasses, des Sohnes Josephs, traten herzu; und dies waren die Namen seiner Töchter: Machla, Noa und Chogla und Milka und Tirza. Und sie traten vor Mose und vor Eleasar, den Priester, und vor die Fürsten und die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sprachen: Unser Vater ist in der Wüste gestorben; er war aber nicht unter der Rotte derer, die sich in der Rotte Korahs gegen den Herrn zusammenrotteten, sondern er ist in seiner Sünde gestorben; und er hatte keine Söhne. Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seiner Familie, weil er keinen Sohn hat“ (V. 1–4): Er hatte keinen Sohn mehr. Das war ein Fall, der noch nicht dagewesen war; aber wie wir sehen, verließen sich die Töchter Zelophchads auf Gott, und das nicht vergeblich. Es ist für Gott unmöglich, wie ein armer Mensch zu sein, der sagt: Du erwartest mehr Gutes, als ich zu geben bereit bin. Gott könnte eine solche Antwort nicht geben. Er gibt immer mehr. Was auch immer die Bitte des Glaubens sein mag, die Antwort der Gnade geht immer darüber hinaus. Und so haben die Töchter Zelophchads ihren Platz in der Güte Gottes gesichert, obwohl sie außerhalb der üblichen Reichweite des Gesetzes stehen.
Außerdem deutet der Herr danach Mose an, dass er auf den Berg Abarim steigen soll, damit er das Land sehe, und danach soll er zu seinem Volk versammelt werden. Dies führt auch zur Einsetzung eines anderen. Was die Berufung Josuas betrifft, so ist zu bemerken, dass er nicht weniger als Mose ein Vorbild Christi ist, aber mit einem deutlichen Unterschied zwischen den beiden. Josua stellt den Anführer der Erlösung dar, und das entspricht Christus; aber es ist nicht mehr Christus nach dem Fleisch: Er wird nicht als ein jüdischer Messias angesehen, so gesegnet dies auch sein mag. Denn Christus ist sehr viel mehr als der Messias. Nach seiner Verwerfung auf der Erde, als es nicht mehr darum ging, sich Israel als ihr König vorzustellen, handelt Christus dann in der Kraft des Heiligen Geistes und ist nicht mehr dem Leib nach anwesend. Josua stellt dies dar. Es ist Christus, ohne Zweifel, aber Christus, der in der Kraft des Geistes handelt, nicht Christus im Fleisch, verbunden mit den Verheißungen und den Hoffnungen Israels. Dieses Vorbild ist das, was wir hier sehen; es wird an anderer Stelle in Einzelheiten dargelegt.
Ein Merkmal sollte dabei nicht übergangen werden. Als Mose das Volk anführte, handelte er allein; aber als Josua sie anführte, heißt es: „Und er soll vor Eleasar, den Priester, treten, und der soll für ihn das Urteil der Urim vor dem Herrn befragen.“ Wie trifft das auf Christus zu? Es mag als eine Schwierigkeit erscheinen, aber in Wirklichkeit bestätigt es die Anwendung, die ich soeben gemacht habe; denn wir wissen, dass, während das Volk geführt wird, um das Heilige Land in Besitz zu nehmen, sein Vorrecht nun darin besteht, den Jordan zu überqueren und in jene Segnungen einzutreten, mit denen es in den himmlischen Örtern gesegnet ist. Beachte also hier die Verbindung des Handelns Christi durch den Geist mit seiner Stellung als Priester. Zur gleichen Zeit, in der wir durch die Kraft des Geistes in die himmlischen Segnungen eintreten, haben wir auch Christus als Priester in der Gegenwart Gottes. Bei Mose finden wir keinen solchen Zustand. Ihm wurde nie gesagt, er solle vor dem Priester stehen. Aaron durfte eher reden als Mose, denn er konnte gut reden. Er hatte noch andere Aufgaben, aber nichts, was dem gleichkäme: So wunderbar wacht Gott über all diese Vorbilder und formt und gestaltet sie, um uns die volle Wahrheit verstehen zu lassen. Im Fall von Christus war Er natürlich selbst das Haupt der Versammlung, um durch den Geist Gottes in uns zu wirken; aber daneben ist Er der große Hohepriester. Er vereinigt die beiden Funktionen in sich. Es müssen notwendigerweise zwei verschiedene Personen im Vorbild sein, aber das große Gegenbild vereint sie.