Behandelter Abschnitt 4Mo 26
Nun folgt eine erneute Zählung der Männer Israels, weil sie in den Krieg ziehen. Sie befanden sich nun an den Grenzen des Heiligen Landes; und dieselbe Gnade Gottes, die sich um jeden Einzelnen seines Volkes kümmerte, als sie durch die Wüste zogen, beweist, dass seine Liebe ungebrochen war und sein persönliches Interesse bis zum Ende gleichblieb. Es gab alles, was Ihn hätte abwenden können, wenn es möglich gewesen wäre. Ohne das wäre es nur das Aufnehmen des Volkes als Ganzes gewesen; aber hier gibt Er dieses Zeugnis von dem, was sie, jeder Einzelne von ihnen, für Ihn selbst bedeutete; denn Er liebt es, sein Volk von seiner unerschütterlichen Liebe zu überzeugen, trotz des Versagens ihrerseits.
Es gibt nur eine Bemerkung, die ich jetzt zu den Personen machen muss, die hier aufgezählt werden, aber es ist eine von großem Interesse, wie es mir scheint. Das ernsteste Gericht, das im vierten Buch Mose aufgezeichnet ist, war das über Korah und seine Rotte in der schrecklichen Begebenheit, in der der Herr etwas Neues schuf und die Erde ihren Mund öffnete und sie lebendig verschlang. Die Kinder Dathans, Abirams und die übrigen wurden alle verschlungen; aber, wie es so schön heißt, gab es eine Ausnahme. Wo war sie? War es eine besonders treue Person, die das Unglück hatte, fast mit ihnen verbunden zu sein? Keineswegs. Die Ausnahme der Gnade befand sich in der Familie der allerschlimmsten von ihnen. Die Leute, die es am wenigsten verdienten, von der Vernichtung ausgenommen zu werden, waren genau die, denen Gott diese besondere Gnade erwies – die Söhne Korahs! – dieses Korahs, der der Anführer und Organisator des Abfalls vom Glauben war. Er war, was seine Stellung und auch sein Verhalten betraf, vor allen anderen am meisten schuldig! Die Söhne Korahs waren es, denen diese höchst einzigartige Befreiung zuteilwurde. Ist das nicht die wahre Gnade Gottes? Es ist derselbe Gott, den wir jetzt kennen, derselbe Gott von Anfang bis Ende. Gnade ist keine neue Sache für Ihn. Doch wo kann man ein schöneres Beispiel für ihre Macht und Überlegenheit gegenüber allen Umständen finden als in der besonderen Gnade, die die Kinder des widerspenstigen Korah vor dem Verderben rettete, die schändlichsten von denen, die sich gegen die Vorbilder des Königtums und Priestertums Christi verschworen hatten, nämlich Mose und Aaron? Nichts kann deutlicher sein als die Information hier: „Und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang sie und Korah, als die Rotte starb, indem das Feuer die 250 Männer verzehrte, und sie zu einem Zeichen wurden. Aber die Söhne Korahs starben nicht“ (V. 10.11).
Außerdem ist dies, denke ich, ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis des Buches der Psalmen. Jeder aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass das zweite der fünf Psalmbücher Psalmen mit der Überschrift „von den Söhnen Korahs“ enthält (Ps 42-49). Damit sind die Nachkommen der betreffenden Männer gemeint. Und wer war so geeignet, solche Psalmen und Lieder zu dichten wie die Söhne Korahs? Von welchem Zustand geht das zweite Psalmbuch aus? Es geht von einer ganzen Reihe zukünftiger Tage des Glaubensabfalls und der schwersten Trübsal aus, die die Juden jemals durchmachen werden. Es ist die letzte und große Drangsal. Es ist die Zeit, in der die Masse des Volkes den wahren Gott völlig verwerfen und seine Gnade ablehnen wird – seine Wahrheit aufgibt und sich selbst verlieren wird. Auf diese Prüfung beziehen sich diese Psalmen. Und ohne Zweifel wird sich das, was am Anfang ihrer Geschichte war, am Ende wiederholen, und noch mehr. Inmitten eines in der Tat schuldigen Zustands und in engster Verbindung mit den am meisten Schuldigen wird Gott einen Überrest bewahren – nicht mehr als die Kinder Korahs in der Wüste, eine Schar, die des Namens nicht unwürdig ist, und Zeugen einer nicht minderen Gnade Gottes in der letzten Krise. Diese Psalmen werden für die bestimmt sein, die sich moralisch in ähnlichen Umständen befinden und durch dieselbe Gnade Gottes befreit werden. So sehen wir, ob es nun das Gesetz oder die Psalmen oder die Propheten sind, ob es nun das Evangelium oder das Königreich ist, wir haben es mit dem Gott aller Gnade zu tun.
Am Ende dieses Kapitels wird über die Zählung berichtet.