Behandelter Abschnitt 4Mo 13
Dann folgt weitere Begebenheit. Es war nicht nur das Wirken eines Geistes des Murrens und des Misstrauens gegenüber dem Herrn, der das ganze Volk bis hin zu denen, die Mose am nächsten standen, ansteckte. Wir haben hier vielmehr schweren Unglauben in Bezug auf das Land, zum dem sie reisten. Hier ist es klar, dass der Herr den Wunsch ausführen ließ: „Sende Männer aus“ (V. 2). Wir wissen aus einer anderen Stelle, wie es dazu kam – dass es nicht im Glauben, sondern im Unglauben geschah (5Mo 1,22). Dennoch lässt der Herr sie, wie wir gesehen haben, das Prinzip erfahren. Das heißt, Er legt nicht nur fest, was nach seinen eigenen Gedanken ist, Er geht sogar in gnädiger Fürsorge und Rücksichtnahme auf sein Volk darüber hinaus, ja, Er lässt auch zu, dass das ausgeführt wird, was ursprünglich nicht von Ihm selbst war. Es sorgt überall für die Aufrechterhaltung seiner eigenen Ehre. So werden hier Kundschafter eingesetzt; und wir werden das entsprechende Ergebnis sehen. „Und Mose sandte sie aus, um das Land Kanaan auszukundschaften, und sprach zu ihnen: Zieht hier hinauf an der Südseite und steigt auf das Gebirge“ (V. 17). Und das taten sie und kamen zurück mit einer Traube, die so groß war, dass sie die Rebe zu zweit auf einem Stab trugen. Sie brachten auch Granatäpfel und Feigen mit. Und sie kehrten nach vierzig Tagen von der Erkundung des Landes zurück.
Dies war der Bericht: „Wir sind in das Land gekommen, wohin du uns gesandt hast; und wirklich, es fließt von Milch und Honig, und dies ist seine Frucht. Nur dass das Volk stark ist, das in dem Land wohnt, und die Städte befestigt, sehr groß; und auch die Kinder Enaks haben wir dort gesehen. Amalek wohnt im Land des Südens, und die Hethiter und die Jebusiter und die Amoriter wohnen auf dem Gebirge, und die Kanaaniter wohnen am Meer und an der Seite des Jordan“ (V. 27‒29).
Der Unglaube selbst konnte das Gute des Landes nicht leugnen und das prächtige Exemplar, das sie zwischen sich trugen, nicht übersehen. Aber sie dachten an die Menschen, die dort wohnten, und nicht an Gott. Und wozu hatte Gott sie aus dem Land Ägypten herausgeführt? Hatte Er gesagt, dass es dort keine Kinder Enaks gab? Hatte Er das Land als eine Wüstenregion dargestellt, in der die Söhne der Menschen nicht wohnten? Nein, der Herr hatte schon Hunderte von Jahren zuvor genau festgelegt, wer dort wohnen sollte. Es war eine schlichte Vergesslichkeit ihrer besonderen Herrlichkeit und Glückseligkeit. Ist das nicht merkwürdig? Erinnern wir uns daran, dass auch wir uns am Ort unserer Prüfung befinden. Lasst uns nie vergessen, dass wir eine bessere Befreiung haben, gegründet auf eine bessere Erlösung und mit besseren Hoffnungen. Wir haben ebenfalls nicht eine weniger gefährliche Wüste, als Israel sie zu durchziehen hatte; aber für uns ist es nicht äußere Macht, noch die Güte der Regierung des Herrn, sondern unser Gott und Vater, ja, wie Jesus Ihn kannte; nicht nur in all der Liebe, die auf Ihm ruhte, als Er hier auf der Erde war, sondern in all der Treue, mit der Er sich jetzt mit uns aufgrund der Erlösung selbst verbunden hat.
Und wie behandeln wir Ihn – wie vertrauen wir Ihm? Lasst uns jedenfalls dieses Buch so lesen, dass wir darin das wahre Bild dessen finden, was wir zu sein geneigt sind. Zu glauben, dass wir in Gefahr sind, ist der eigentliche Weg, um davor bewahrt zu werden. Zu glauben, dass Er sich in Liebe um uns kümmert, ist der sicherste Weg, alles durch die Treue und die Kraft seiner Liebe zu genießen. Bei diesen Kundschaftern war es nicht so. Dennoch gibt es immer ein Zeugnis für Gott; sogar unter den Kundschaftern gibt es einen Überrest. „Und Kaleb beschwichtigte das Volk gegenüber Mose und sprach: Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewiss überwältigen. Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sprachen: Wir vermögen nicht gegen das Volk hinaufzuziehen, denn es ist stärker als wir“ (V. 30.31).
Alle ihre Gedanken waren: „Gott ist nicht.“ Das, was für den Ungläubigen so traurig wahr ist, wurde von seinem eigenen Volk offensichtlich hervorgebracht. „Sie sind stärker als wir.“ Und wo war dann Gott? Sie verbreiteten ein böses Gerücht über das Land. Das war ein Vormarsch des Bösen; und das Zulassen von Bösem bringt immer noch Schlimmeres mit sich. „Und sie verbreiteten unter den Kindern Israel ein böses Gerücht über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten, und sprachen: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Bewohner frisst; und alles Volk, das wir darin gesehen haben, sind Leute von hohem Wuchs; auch haben wir dort die Riesen gesehen, die Kinder Enaks, von den Riesen; und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen“ (V. 32.33). Und was machte das schon aus, wenn Gott für sie war?