Behandelter Abschnitt Mt 22,17-19
Welch ein Bündnis! Die Pharisäer (Parteigänger des strengen Judentums und des Gesetzes) und die Herodianer (die politischen Opportunisten jener Tage, die die ersteren von Herzen hassten), schließen sich zusammen, um Jesus zu schmeicheln und ihn mit der Frage des jüdischen Rechts gegen die Heiden zu umgarnen. Würde Er, der Messias, die Hoffnungen und erhabenen Privilegien Israels als Nation bestreiten? Wenn nicht, wie sollte er dann der Anklage des Hochverrats gegen den Kaiser entgehen? Es gab eine teuflische List, aber göttliche Weisheit bringt das gerechte Gleichgewicht der Wahrheit in Bezug auf Gott und menschliche Autorität, und die Schwierigkeit verschwindet. Es war die Auflehnung der Juden gegen den Herrn, die Anlass dazu gab, dass Er sie ihren heidnischen Herrschern unterwarf. Wurden sie deswegen gedemütigt und suchten sie so die Mittel der Gnade Gottes? Nein, sie sind vielmehr stolz und hochmütig; und ihre streitenden Parteien vereinigten sich gerade in dieser Zeit in tödlicher Feindschaft gegen Gott und schmiedeten Komplotte gegen ihren eigenen und seinen Messias. sage uns nun, was meinst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: Was versucht ihr mich, ihr Heuchler? Zeigt mir die Steuermünze. Sie aber reichten ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist (22,17–19).
Sie brachten einen Denar mit dem Bild des Kaisers und der Aufschrift darauf und hörten den Satz der Weisheit: „Gebt nun dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Hätten die Juden Ihn geehrt, wären sie nie in Knechtschaft der heidnischen Herrscher gewesen; aber nun, da sie es durch ihre eigene Sünde und Torheit waren, mussten sie ihre Demütigung akzeptieren. Weder der Pharisäer noch der Herodianer empfanden die Sünde; und wenn der eine die Schande empfindet, in der sich der andere rühmte, so zwang der Herr sie, der wirklichen Lage ins Auge zu sehen, in die ihre Missetat sie gebracht hatte. Er wies sie darauf hin, dass das, wenn sie es beherzigten, der rasche Vorbote einer göttlichen Befreiung sein würde.