Behandelter Abschnitt Mt 20,5-8
Es geht hier nicht um Gnade im Sinne von Erlösung: „und was irgend recht ist, werde will ich euch geben.“ Es ist Gott, der beurteilt, was angemessen ist.
Sie aber gingen hin. Er aber ging um die sechste und die neunte Stunde wieder aus und tat ebenso. Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere dastehen und spricht zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sagen zu ihm: Weil niemand uns angeworben hat. Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weinberg Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, anfangend bei den letzten, bis zu den ersten (20,5‒8).
Was für ein Herz verrät das! Welch unendliche Güte, dass Gott, der jeden Dienst und jedes Leiden, das für Ihn getan wird, anerkennt, sich dennoch das Vorrecht vorbehält, im letzten Augenblick hinauszugehen, um Menschen zu holen und sie mit etwas zu beschäftigen, was wie ein kleiner Dienst erscheinen mag! Aber Er kann die Gnade geben, dieses Wenige gut zu tun:„angefangen bei den letzten.“ In diesem Gleichnis ist immer von den Letzten zuerst die Rede. So wird dem Verwalter gesagt, er soll bei den Letzten bis zu den Ersten anfangen. Und wiederum, wenn der Herr des Weinbergs selbst zu sprechen beginnt, ist es dasselbe: „So werden die Letzten Erste sein, und die Ersten Letzte sein“ (V. 16). Es ist die Souveränität der Gnade, zu geben, wie es Ihm gefällt; nicht allein bei der Errettung, sondern auch bei der Belohnung zur Zeit der Herrlichkeit; denn davon ist hier die Rede.