Behandelter Abschnitt Mt 15,29-31
Der Herr hatte das Urteil über das Volk der Juden gesprochen, die nur Heuchler waren, und war zu den Heiden hingegangen. Dort begegnet Ihm der Glaube; ein Glaube, der durch die äußeren Umstände durchdringt und die Entdeckung des niedrigen Platzes, den wir einnehmen sollten, erträgt; und die arme Frau wird nach Herzenslust gesegnet: Ihr Tochter wird geheilt. Grenzenlose Gnade wird einer Heidin, die untereinem besonderem Fluch steht, zuteil; und das Herz unseres Herrn wird durch ihren Glauben erfrischt.
Aber es gibt noch mehr. Nachdem der Herr die Heiden besucht hat, kehrt er nun in souveräner Güte zu Israel zurück.
Und Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa; und als er auf den Berg gestiegen war, setzte er sich dort. Und große Volksmengen kamen zu ihm, die Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie legten sie zu seinen Füßen nieder; und er heilte sie, so dass die Volksmenge sich verwunderte, als sie sah, dass Stumme redeten, Krüppel gesund geworden waren und Lahme umhergingen und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels (15,29–31).
Ich bin der Meinung, dass dies ein Bild dafür ist, wie Israel seinen wahren Zustand empfindet. Sie kommen zu Jesus, schauen auf ihn und sagen gleichsam: „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ (Mt 23,39). So werden sie nach und nach sprechen; und der Herr erklärte, dass sie Ihn nicht sehen würden, bis sie das sagen werden. Was sie in Jesus sahen, führte sie zur Verherrlichung des Gottes Israels. So wird der Herr Beziehungen zu Israel haben. Sie kommen, nicht jetzt im Streit, sondern als arme, verstümmelte, blinde und elende Schar; und der Herr heilt sie alle. Aber das ist noch nicht alles: Er speist sie und heilt sie auch, und wir haben das schöne Wunder der Brote.