Behandelter Abschnitt Mt 13,16-17
Das Gerichtsurteil der Finsternis, das Jesaja Hunderte von Jahren zuvor über sie ausgesprochen hatte, sollte nun besiegelt werden, obwohl der Heilige Geist ihnen noch ein neues Zeugnis gibt. Und genau diese Stelle wird anschließend zitiert, um zu zeigen, dass es mit Israel zu Ende ist. Sie liebten die Finsternis mehr als das Licht. Was nützt dem ein Licht, der seine Augen verschließt? Darum sollte auch das Licht weggenommen werden.
Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört (13,16.17).
Dann folgt die Erklärung des Gleichnisses. Wir finden hier die Bedeutung der „Vögel des Himmels“. Sie ist nicht unseren eigenen Mutmaßungen überlassen. „Sooft jemand das Wort vom Reich hört“ (das wurde damals gepredigt: Es ist nicht gerade das Wort des „Evangeliums“, sondern „des Reiches“) und nicht versteht“ (V. 19) und so weiter. Bei Lukas wird es nicht „das Wort des Reiches“ genannt, und es heißt auch nicht: „versteht es nicht.“ Es ist bemerkenswert, diesen Unterschied zu beachten, weil er zeigt, wie der Heilige Geist in diesem Evangelium gewirkt hat (vgl. Lk 13). Das erste dieser Gleichnisse wird uns in Lukas 8,11 gegeben: „Dies aber ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes“– nicht das Wort des Reiches, sondern das WortGottes. Es gibt natürlich eine Menge Gemeinsamkeiten zwischen den beiden; aber der Geist hatte einen weisen Grund für die Verwendung der verschiedenen Ausdrücke. Es wäre eher so, als würde man einem Feind eine Chance geben, wenn es nicht einen guten Grund dafür gäbe. Ich wiederhole, dass es bei Matthäus das Wort des Reiches heißt und bei Lukas das Wort Gottes. Im Letzteren steht, „damit sie nicht glauben“, und im ersteren, „und nicht versteht“.