Am Ende des vorigen Kapitels hat unser Herr alle natürlichen Beziehungen, die ihn mit Israel verbanden, aufgegeben. Ich spreche jetzt einfach davon, dass Er es als eine Sache der Lehre vorstellte; der Moment des endgültigen Bruchs mit Israel war historisch gesehen das Kreuz. Doch was seinen Dienst betrifft, wenn wir so sagen dürfen, geschah der Bruch und wurde jetzt angedeutet. Er nutzte einen Hinweis auf seine Mutter und seine Brüder, um zu sagen, wer seine wirklichen Verwandten waren – nicht mehr die, die mit Ihm nach dem Fleisch verbunden waren: Die einzige Familie, die er jetzt sein eigen nennen konnte, waren solche, die den Willen seines Vaters im Himmel taten. Er erkennt nichts anderes an als die Beziehung, die durch das Wort Gottes da ist, und zwar indem es in das Herz aufgenommen wird und man ihm gehorcht.
Der Heilige Geist setzt dieses Thema fort, indem er in zusammenhängender Form eine Reihe von Gleichnissen aufzeichnet, die den Ursprung, den Charakter, das Verhalten und die Probleme dieser neuen Familie oder zumindest derer, die sich dazu bekennen, verdeutlichen sollten. Dies ist das Thema von Matthäus 13. Es ist ein auffallendes Beispiel dafür, wie offensichtlich der Heilige Geist die Gleichnisse so angeordnet hat, wie wir sie tatsächlich haben; denn wir wissen, dass unser Herr mehr Gleichnisse sprach, als wir hier finden. Wenn wir sie mit dem Markusevangelium vergleichen, finden wir ein Gleichnis, das sich wesentlich von dem unterscheidet, das bei Matthäus erscheint. Bei Markus ist es ein Mensch, der das Feld besät und schläft und aufsteht, Tag und Nacht, und er wartet, bis der Same hervorsprießt und das volle Wachstum und die Reife des Korns da ist, um es dann selbst einzusammeln. Dies weicht sehr stark von allen Gleichnissen des früheren Evangeliums ab; dennoch wissen wir von Markus, dass das betreffende Gleichnis am selben Tag gesprochen wurde. „Und in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, wie sie es zu hören vermochten. Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; seinen eigenen Jüngern aber erklärte er alles besonders. Und an jenem Tag, als es Abend geworden war, spricht er zu ihnen: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer (Mk 4,33‒35).
So wie der Heilige Geist bei Markus bestimmte Gleichnisse auswählt, die angefügt werden, während er andere weglässt (und dasselbe bei Lukas), so war es auch bei Matthäus der Fall. Der Heilige Geist vermittelt voll und ganz die Sicht Gottes auf das neue Zeugnis, das allgemeindas Christentum genannt wird, und sogar über die Christenheit. Dementsprechend bereitet uns gleich der Anfang dieses Kapitels auf die neue Situation vor.
An jenem Tag ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See (13,1).