Dann folgen zwei Segnungen von großem Interesse. Sie tragen viel zur Schönheit des Bildes bei und vervollständigen es auf eine sehr eindrucksvolle Weise.
Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel (5,10).
Dies ist offensichtlich ein Neubeginn. Die erste Glückseligkeit war: „Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel“, und die nächsten drei waren alle durch Gerechtigkeit gekennzeichnet. Sie ist das Erste, was Gott in einem neugeborenen Menschen hervorbringt. Wer erweckt ist, nimmt die Sache Gottes ernst. Er ist, zumindest in gewissem Maß, zerbrochen, arm im Geist. Dann achtet Gott darauf, dass er bis zuletzt in der Armut des Geistes wächst. Aber hier geht es nicht so sehr darum, was sie in sich selbst sind, sondern wie andere sie behandeln. Die letzten beiden Glückseligpreisungen sprechen von ihrem Anteil an der Welt, den sie von anderen Menschen empfangen.
Die ersten vier sind von innerer Gerechtigkeit geprägt – die letzten drei von innerer Gnade. Diese beiden entsprechen sich also, die eine finden wir in den ersten vier, die andere in den letzten drei. „Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.“ Dies geht nicht über den herrlichen Zustand der Dinge hinaus, den Gott in seiner Macht in Verbindung mit dem Messias auf der Erde einführen wird. Da Er verworfen wird, gehört Ihm das Reich der Himmel, sozusagen mit einem stärkeren und weitreichenderen Titel – sicherlich mit den Mitteln der Segnung durch Gnade für die Verlorenen. Ein leidender und verachteter Messias ist dem Herzen Gottes immer noch lieber, als wenn Er alles auf einmal empfängt. Und wenn Er das Reich nicht verliert, weil Er verfolgt wurde, so verlieren sie es auch nicht. „Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel“ (V. 10). Verfolgt, nicht nur von den Heiden oder den Juden, sondern um der Gerechtigkeit willen. Wir sollen nicht auf die Menschen schauen, die uns verfolgen, sondern auf die Ursache, warum wir verfolgt werden. Wenn es deshalb ist, weil du im Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes gefunden werden willst, dann bist du glückselig. Es ist gut, wenn du dich fürchtest zu sündigen und dafür leidest. Glückselig sind die um der Gerechtigkeit willen Leidenden: Sie werden ihr Teil mit dem Messias selbsthaben.