Damit schließt sich das, was wir den ersten Abschnitt der Glückseligpreisungen nennen können. Wir werden feststellen, dass wir, wie es oft der Fall bei Gruppen ist, in vier und drei unterteilt sind. Wir haben hier vier Gruppen von Personen vor uns, die „glückselig „gepriesen werden. Alle Eigenschaften sollten bei einem Gläubigen zu finden sein, aber einige werden bei dem einen stärker ausgeprägt sein als bei dem anderen. Zum Beispiel können wir große Aktivität bei jemandem sehen, erstaunliche Sanftmut bei einem anderen. Der Grundsatz von allem ist bei jedem vorhanden, der aus Gott geboren ist. In Vers 7 treten wir in eine etwas andere Klasse ein: Es wird sich zeigen, dass die letzten drei einen gemeinsamen Charakter haben, wie die ersten vier.
Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit zuteilwerden (5,7).
Wie die Gerechtigkeit der Grundton der ersten vier ist, so ist die Gnade das, was den letzten dreien zugrundeliegt; und daher zeigt der erste von ihnen nicht nur, dass sie gerecht sind und empfinden, was Gott gebührt, sondern sie schätzen die Liebe Gottes und bewahren sie inmitten des sie umgebenden Bösen. Ja, es gibt noch etwas Glückseligeres! Und was ist das? „Glückselig die Barmherzigen“. Es gibt nichts, worauf Gott mehr Wert legt (als aktiver Grundsatz seines Seins in einer sündigen Welt) als auf seine Barmherzigkeit. Die einzige Möglichkeit des Heils für einen einzelnen Menschen besteht darin, dass es Barmherzigkeit bei Gott gibt. Er ist reich an Barmherzigkeit. Es gibt keine Beschränkung seine Barmherzigkeit. Und im Menschen gibt es nichts, außer wenn er sich vor seinem Sohn beugt. Dann wir die beständig fließende Quelle der Barmherzigkeit nicht behindert. „Glückselig“ also „die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit zuteilwerden.“ Es geht nicht nur um die Vergebung ihrer Sünden, sondern um Barmherzigkeit in jeder Hinsicht. Es ist eine großartige Sache, das kleinste Zeichen der Barmherzigkeit in den Gläubigen zu sehen, das Wenige zu nehmen und nach viel mehr zu suchen. „Glückselig die Barmherzigen.“Das bedeutet nicht, dass es keine Schwierigkeiten und Prüfungen mehr gibt, sondern dass sie, obwohl sie den Preis dafür kennen werden, die Süße davon schmecken werden. Sie werden von neuem schmecken, was die Barmherzigkeit Gottes gegenüber ihnen selbst ist, wenn sie Barmherzigkeit gegenüber anderen üben. Dies ist das charakteristische Merkmal der neuen Gruppe von Segnungen; so wie die Armut des Geistes die Einleitung zu den ersten Segnungen war, so ist es die Barmherzigkeit zu diesen letzten.
Die nächste ist die Folge davon, wie bei der ersten Klasse. Wenn jemand nicht viel von sich hält, werden die Menschen ihn ausnutzen. Ist jemand frech und prahlerisch und überheblich, so können sogar Gläubige darunter leiden (2Kor 11). Wenn jemand gut zu sich selbst ist, werden die Menschen ihn loben (Ps 49). Aber das Gegenteil von alledem ist das, was Gott in dem Gläubigen wirkt. Egal, was er sein mag, er wird vor Gott zerbrochen: Er lernt die Eitelkeit dessen kennen, was der Mensch ist; er ist zufrieden, nichts zu sein. Und das bewirkt, dass er leidet. Auf die Armut des Geistes folgt die Trauer, dann die Sanftmut, wenn sich die Gemeinschaft mit Gott vertieft, und damit auch das Hungern und Dürsten nach Gerechtigkeit.
Aber jetzt ist es Barmherzigkeit. Die Wirkung der Barmherzigkeit schwächt nicht die Heiligkeit Gottes ab, sondern ist ein größerer und tieferer Maßstab für sie. Je völliger du nach der Gnade verlangst, desto größer wird dein Maß an er Heiligkeit sein. Wer die Gnade nur betrachtet, um eine Entschuldigung für die Sünde zu finden, wird sie zweifellos ins Gegenteil verkehren. Und so spricht Er sogleich von der einfachen, normalen Wirkung, wenn man von dieser Quelle der Gnade gekostet hat.