Hier findet unser Herr in der Gegenwart Satans seine Kraft, nicht im Vollbringen von Wundern oder in irgendwelcher Vorsorge, die Er für sich selbst hätte treffen können, sondern im Wort Gottes. Hunger mag legitime Bedürfnisse haben. Doch hier war Er, versucht in der Gegenwart Satans, und Er will nicht aus der Prüfung ausbrechen, bis sie vorbei ist. Er wird seine Umstände nicht verändern oder einen Finger für sich selbst rühren: Er wartet auf Gott. Er antwortet:
Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von einem jeden Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht (4,4).
Gottes Wort hatte Ihn dorthin geführt, denn der Heilige Geist wirkt immer durch das Wort. Er würde die Wüste nicht verlassen, bis Gott selbst Ihn herausführte. Dann wären die Versuchungen Satans vollständig beendet. Aber mehr noch: Es brachte das wahre Geheimnis des Lebens in Abhängigkeit von Gott Tag für Tag ans Licht. Es ist hier nicht eine Frage, das göttliche Leben zu erhalten, sondern wie wir leben, wenn wir es empfangen haben. Die Nahrung des neuen Lebens ist das Wort Gottes. Von welch ungeheurer Bedeutung wird hier deutlich, dass wir in der Kenntnis der geschriebenen Wortes Gottes wachsen, und dass wir es Tag für Tag als unser Bort zu uns nehmen. Es reicht nicht, es als Aufgabe oder eine formale Pflicht zu lesen, sondern vielmehr, was es in der Tat ist, die gottgemäße Versorgung für das Kind Gottes! Es ist für jeden gut, es zu studieren, wir brauchen das, denn es ist in jeder Hinsicht für das Wohl einen Gläubigen gut, es sorgfältig Tag für Tag fleißig zu lesen, und von Herzen zu lesen, wie solche, die es von Gott selbst empfangen. Und Gott gibt nicht das, was das Herz des Menschen nicht aufnehmen kann, sondern das, was unseren täglichen Bedürfnissen entspricht: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von einem jeden Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.“
Dies ist also die Antwort unseres Herrn auf die erste Versuchung. Warum sollte Er Steine in Brot verwandeln? Er verließ sich auf das Wort Gottes: Sein Vater hatte Ihm nicht befohlen, dies zu tun. Er konnte warten. So sollte es auch bei uns sein. Wo wir keinen klaren Ausdruck der Gedanken Gottes haben, ist es immer unsere Aufgabe, zu warten, bis wir ihn haben. Manchmal mag es unsere Schwäche zeigen, dass wir die Absicht Gottes nicht kennen, und das ist uns unangenehm. Unruhe würde gern irgendwo hingehen oder etwas tun, aber das ist kein Glaube. Glaube erweist sich im Warten darauf, dass Gott seinen Willen offenbart.