Das ist das Christentum – die vollkommene Liebe Gottes, die einem Menschen gezeigt wird, der keinen Anspruch darauf hat: all sein Böses wird durch die Gnade Gottes im Tod Christi verurteilt! Und auf diese Weise wird ein Mensch vor Gott und den Menschen gerecht gemacht. Es ist ihm möglich, sich selbst als schuldlos zu sehen, weil er weiß, dass Gott ihm nichts anrechnet. Wenn wir lesen, dass sich die Zungen am Pfingsttag teilten, dann geschah das, um zu zeigen, dass das Zeugnis Gottes sowohl zu den Heiden als auch zu den Juden hinausging. Doch wenn wenige Verse später von der Taufe unseres Herrn die Rede ist, wird nicht auf diese Feuerzungen angespielt, sondern auf die Vollstreckung des gerechten Gerichts, wenn Christus wiederkommt. Dies geht noch deutlicher aus dem Folgenden hervor: dessen Worfschaufel in seiner Hand ist; und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer (3,12).