Behandelter Abschnitt Hag 2,15-19
Damit einhergehend fordert der Prophet sie erneut auf, die Wege Gottes zu betrachten.
Und nun richtet doch euer Herz auf die Zeit von diesem Tag an und aufwärts, ehe Stein auf Stein gelegt wurde am Tempel des Herrn! Bevor dies geschah: Kam man zu einem Garbenhaufen von zwanzig Maß, so wurden es zehn; kam man zum Fass, um fünfzig Eimer zu schöpfen, so wurden es zwanzig. Ich schlug euch mit Kornbrand und mit Vergilben, und mit Hagel alle Arbeit eurer Hände; und ihr kehrtet nicht zu mir um, spricht der Herr. Richtet doch euer Herz auf die Zeit von diesem Tag an und aufwärts; vom vierundzwanzigsten Tag des neunten Monats an, von dem Tag an, als der Tempel des Herrn gegründet wurde, richtet euer Herz darauf! Ist noch die Saat auf dem Speicher? Ja, sogar der Weinstock und der Feigenbaum und der Granatbaum und der Olivenbaum haben nichts getragen. Von diesem Tag an will ich segnen (2,15‒19).
Nun fordert der Herr sie heraus, um zu sehen, wie treu Er seinem eigenen Wort sein wird. Und haben es die Jünger nicht von früher her so gefunden? Es kann keine ausgeprägtere Tatsache geben als diese – der Segen, den Gott gegeben hat, übertrifft bei weitem das, was ihre größten Gedanken erwartet haben. Einige von uns mögen so viel in Gottes Umgang mit uns geistlich bewiesen haben. Genug, wenn wir auf unsere eigene Erfahrung in einer Angelegenheit verweisen dürfen, die doch sowohl für uns als auch für andere wichtig ist. Die Liebe Christi allein gibt, was immer es an heiligem Gehorsam geben mag, denn sie allein ist die Quelle und der einzige volle Maßstab und die Regel im Warten auf seine Wiederkunft.
Für viele war es einfach eine praktische Frage, den Willen Gottes zu tun, und daher eine feste Pflicht, sich von dem fernzuhalten, was den Herrn entehrt; aber wer hat jemals erwartet, wie Er seither gegeben hat, das Aufschließen seines Wortes, die Wiedererlangung der vergessenen Wahrheit und den Genuss seiner Gegenwart und den ausgedehnten, wenn auch indirekten Segen für andere weit und breit durch sie? Können wir nicht sagen, dass der Herr alle Erwartungen, die wir je hatten, übertroffen hat, nicht nur in seiner Gnade, sondern auch in der Verwerfung und dem Tadel unter den Menschen? Darum lasst uns Ihm für beides danken und gut seinem Namen sprechen. Der Segen hat und wird über alle unsere Gedanken hinausgehen, wenn wir durch die Gnade nur mit vollem Herzensentschluss am Herrn festhalten; ebenso wie den zurückgekehrten Juden von einst, gibt der Herr hier die Verheißung: „Von diesem Tag an will ich segnen“ (V. 19).