Behandelter Abschnitt Amos 9,8-10
Das Reich, das in Sünde begann, fuhr in Sünde fort und muss untergehen. Für das von Jerobeam gegründete Königreich besteht keine Aussicht auf Wiederherstellung. Aber der Herr verspricht das Eingreifen der Barmherzigkeit (nicht nur für Juda, sondern) für „das Haus Jakob“ (V. 8). Wenn am letzten Tag die Wiederherstellung stattfinden wird, wird Gott die Ausgestoßenen Israels nicht weniger sammeln als die Zerstreuten Judas. Die Spreu muss freilich im Feuer vergehen. Das wahre Korn der Aussaat des Herrn soll nicht zu Boden fallen. „Alle Sünder meines Volkes werden durchs Schwert sterben, die da sprechen: Das Unglück wird uns nicht nahen und nicht an uns herankommen“ (V. 10). Es ist nicht das ewige Gericht über die auferweckten Toten, sondern ein göttliches Gericht über die Lebenden in dieser Welt, nicht während das Evangelium verkündigt wird, sondern danach im Hinblick auf das Reich des Herrn über die Welt in Macht und Herrlichkeit.
Der Ausschluss der Macht Satans über den Menschen und die Erde und die öffentliche Darstellung des Reiches unseres Herrn und seines Christus werden von der gegenwärtigen Theologie, ob katholisch oder protestantisch, arminianisch oder calvinistisch, schmerzlich ignoriert. Es ist eine ernste Lücke sowohl für die Herrlichkeit Christi als auch für die richtige Auslegung der Schrift. Es ist ein Unrecht sowohl für das Wort dessen, der niemals gelogen hat, als auch für seine Heiligen, die es zutiefst brauchen, besonders unter denen, die in die übliche Unsicherheit gestürzt werden, die dieses Lehrsystem erzeugt. Denn wenn das göttliche Wort versagen kann, was die Wiederherstellung Israels und die vorhergehende Herrlichkeit in ihrem Land und die allgemeine Freude der Nationen als solche betrifft, wie können wir Ihm dann für das ewige Leben des Gläubigen und für die himmlischen Vorrechte des Christen und der Versammlung in dieser Zeit vertrauen? Auch die Symmetrie der Haushaltungen Gottes wird durch den Irrtum für jedes Verständnis zerstört, das fähig ist, ihren Verlauf als Ganzes zu erfassen.