Behandelter Abschnitt Amos 4,2-5
Allein die Tatsache, dass Gott hier Israel Gewohnheiten und Praktiken vorwirft, die auch bei den Heiden zu finden sind, ist ein schlagender Beweis für den verkommenen Zustand, in den sein Volk gefallen war. Er muss richten: „Geschworen hat der Herr, Herr, bei seiner Heiligkeit: Siehe, Tage werden über euch kommen, da man euch an Haken wegschleppen wird und euren Rest an Fischerangeln. Und ihr werdet durch die Mauerrisse hinausgehen, jede vor sich hin, und ihr werdet nach Harmon hingeworfen werden, spricht der Herr“ (V. 2.3). Das Wort ist entlehnt aus dem Durcheinander unter den Rindern. Der letzte Satz lautet eher: „Ihr sollt euch selbst auf die Berge von Mona werfen“, womit vielleicht Armenien gemeint ist. Er bemerkt in seiner Regierung, wie Er es immer tun muss, das Böse seines Volkes, das Ihn beleidigt und betrübt; und Er zeigt weiter, dass, wie es solche Früchte gab, es auch einen Stamm und eine Wurzel gab. Ihr praktisches Übel entsprang der götzendienerischen Rivalität mit Ihm selbst. „Geht nach Bethel und übertretet; nach Gilgal und mehrt die Übertretung“ (V. 4a). Diese Namen, die in so auffälliger Weise mit Gott in Verbindung gebracht werden, die Orte, an denen Gott seine Gnade und seinen Charakter von einst offenbart hatte, wurden nun jeweils zu einem Brennpunkt des Verderbens. Es war in Bethel, wo ihr Vater Jakob zum ersten Mal ein Vision Gottes gesehen hatte; in Gilgal wurde die Schmach Ägyptens für immer von den Söhnen Israels abgewälzt, als sie den Jordan überquert hatten, nachdem sie die Wüste hinter sich gelassen hatten. Aber jetzt wurde Gott in Bethel so weit missachtet, wie es der Verstand des Menschen vermochte, wie das Volk sich in Gilgal herabgewürdigt hatte. Die wahre Herrlichkeit Israels war für eine Zeit lang verschwunden.
Der Prophet fordert sie dann spöttisch auf, zu ihren Stätten des Götzendienstes zurückzukehren, aber in einer Weise, die den Gegensatz zu Gott deutlich macht. „Und bringt jeden Morgen eure Schlachtopfer, alle drei Tage eure Zehnten; und räuchert ein Dankopfer vom Gesäuerten und ruft aus, verkündet freiwillige Gaben! Denn so liebt ihr es, ihr Kinder Israel, spricht der Herr, Herr“ (V. 4b.5). Es war schlimm, die Vermischung von heidnischer Willensanbetung mit den Reliquien und Erinnerungen an den Herrn. Es ist schlimm genug, in der wahren Anbetung des wahren Gottes nachlässig und untreu zu sein; es ist die schwerste Beleidigung, die Natur anzubeten oder falsche Götter mit dem wahren Gott zu vermischen, indem man ein gewisses Maß an Nachahmung aufrechterhält, aber mit deutlichem Abweichen von dem offenbarten Ritual.