Behandelter Abschnitt Hos 7,12-16
Daher heißt es: „Sobald sie hingehen, werde ich mein Netz über sie ausbreiten, wie die Vögel des Himmels werde ich sie herabziehen. Ich werde sie züchtigen gemäß dem, was ihrer Gemeinde verkündigt worden ist. Wehe ihnen; denn sie sind von mir geflohen! Zerstörung über sie; denn sie sind von mir abgefallen! Und ich möchte sie erlösen, sie aber reden Lügen über mich. Und sie schreien nicht zu mir in ihrem Herzen, sondern sie heulen auf ihren Lagern; um Korn und Most scharen sie sich; sie weichen ab und wenden sich gegen mich. Und ich hatte ihre Arme unterwiesen und gestärkt, aber sie ersinnen Böses gegen mich. Sie wenden sich um, doch nicht nach oben: Sie sind wie ein trügerischer Bogen geworden. Ihre Fürsten werden durchs Schwert fallen wegen der Wut ihrer Zunge: Das wird ihre Verspottung sein im Land Ägypten“ (V. 12–16). Ägypten, zu dem sie vergeblich riefen, versagt nicht nur, wie gegen Assyrien, sondern spottet über ihre Gefangenschaft und ihren Untergang. So verhält sich die Welt gegen dem schuldigen Volk Gottes. Welche Gunst Gott ihnen auch gewährte, sie wandten sich gegen Ihn; welche Gerichte Er auch gegen sie sandte, sie schrien nicht zu Ihm. Wie schrecklich war ihr Zustand, als sie zu Recht ihrer Torheit und deren Bestrafung preisgegeben waren! „Und sie schreien nicht zu mir“, sagt Er, „in ihrem Herzen“ (V. 14). Sie schrien, wenn sie bestraft wurden, aber sie schrien nie von Herzen zu Gott, wenn sie auf ihren Lagern heulten. Die Strafe hatte auf sie nicht mehr moralische Wirkung als die Barmherzigkeit.