In diesem Kapitel warnt der Herr dementsprechend laut vor schonungslosem Gericht: „Die Posaune an deinen Mund! Wie ein Adler stürzt er auf das Haus des Herrn“ (V. 1). Es sind dieselben Bilder, die unser Herr in Matthäus 24 gebraucht, wo Er zu den Jüngern vom lauten Schall der Posaune und von den Adlern, die sich am Ende dieses Zeitalters versammeln, spricht. Die Posaune ist eindeutig die Ankündigung der Absicht Gottes in einem bestimmten Fall. Hier ist sie der Klang des bevorstehenden Gerichts, so wie sie in den späteren Prophezeiungen des Herrn die Zeit ankündigt, in der die zerstreuten Juden beziehungsweise Israel gesammelt werden. Die Adler sind ein Bild der Werkzeuge der göttlichen Rache, die sicher und schnell zu ihrer Beute kommen. Ich beziehe mich jetzt nur auf beide, um die überraschende Einheit der Schrift zu illustrieren und zu zeigen, wie die Verwendung von Bildern vom Anfang bis zum Ende von der vollkommenen Weisheit Gottes bestimmt wird.
Das ist eine nicht unbedeutende Hilfe für die Auslegung: Hätten die Propheten nur jeder seine eigenen eigentümlichen Ausdrücke verwendet, wäre es unvergleichlich schwieriger, die Schrift zu verstehen. So aber gibt es eine bestimmte Symbolsprache, die durch die ganze Bibel hindurch verwendet wird; und wenn man sie an einer Stelle begriffen hat, bleibt sie für den Gebrauch an einer anderen Stelle erhalten und wird so zu einem Mittel, uns durch das zu helfen, was sich sonst als schwieriger erweisen würde. Aber es ist gut, sich daran zu erinnern, dass das Neue Testament das Alte an Tiefe übertrifft; und obwohl sich viele über Schwierigkeiten im Hebräischen beklagen, sind sie nicht von derselben Art, sondern beruhen hauptsächlich auf einer unterschiedlichen Beziehung.