Behandelter Abschnitt Hos 7,4-11
Was kann anschaulicher sein, wenn auch durch die eigenartige Verdichtung des Stils und den schnellen Wechsel der Bilder etwas undeutlich, als die Beschreibung, die in den Versen folgt, wo das Herz mit dem Feuer der Leidenschaft brennt und Nachsicht und Schmeichelei den Brennstoff liefern? „Sie sind allesamt Ehebrecher, wie ein Ofen, vom Bäcker geheizt, der zu schüren aufhört vom Kneten des Teiges an bis zu seiner Gärung. Am Tag unseres Königs machen sich die Fürsten krank von der Glut des Weines; er streckt seine Hand aus mit den Spöttern. Denn sie haben ihr Herz wie einen Ofen ihrer Arglist nahegebracht; ihr Bäcker schläft die ganze Nacht; am Morgen brennt jener wie ein flammendes Feuer. Sie allesamt glühen wie ein Ofen und verzehren ihre Richter. Alle ihre Könige sind gefallen; niemand unter ihnen ruft mich an“ (V. 4–7). Es wird gezeigt, dass Ephraim zur Entehrung des Herrn unter die Nationen verstrickt wurde. Es hätte vielleicht eine gewisse Hoffnung bestanden, wenn er eine solche eigenwillige Verirrung und Verwirrung gerichtet und Buße getan hätte; aber er ist „ein Kuchen geworden, der nicht umgewendet ist“ (V. 8). Es geht also nur noch darum, so verbrannt zu werden, dass er zu nichts mehr taugt. „Fremde haben seine Kraft verzehrt, und er weiß es nicht; auch ist graues Haar auf sein Haupt gesprengt, und er weiß es nicht“ (V. 9). Es war klar genug, dass ihre heidnischen Götzen ihr Verderben bewirken würden. „Und der Stolz Israels zeugt ihm ins Angesicht; und sie kehren nicht um zu dem Herrn, ihrem Gott, und bei all dem suchen sie ihn nicht“ (V. 10). Dies wird in Vers 11 durch den Beweis ihrer Torheit bestätigt. Die grauen Haare, die sich hier und da zu zeigen begannen, versprachen keine Ehrenkrone für sein Haupt – ganz im Gegenteil. Sie waren nur das Zeichen der vom Tod bewirkten Hinfälligkeit und der Entfernung von Gott. Daher heißt es: „Und Ephraim ist wie eine einfältige Taube geworden, ohne Verstand; sie rufen Ägypten an, sie gehen nach Assyrien“ (V. 11). Das heißt, sie suchen überall Hilfe, statt bei Gott. Der Herr hatte mit ihnen gehandelt, ohne Zweifel, indem er sie in seiner vergeltenden Gerechtigkeit bestrafte.