Behandelter Abschnitt Hos 6,1-3
Dies entlockt dem gequälten Propheten einen bemerkenswerten Appell: „Kommt und lasst uns zu dem Herrn zurückkehren; denn er hat zerrissen, und er wird uns heilen“ (V. 1). Gibt es hier eine Unordnung? Was ist angemessener? Wir haben den Beweis ihrer aller Schuld gehabt; nicht nur die ernste Warnung des Herrn, sondern die deutliche Aussage, dass Er von ihnen weggeht, um sie sich selbst zu überlassen – nicht absolut, als ob Er mit ihnen nichts mehr zu tun haben wollte, obwohl sie mit Ihm damals nicht zu tun haben wollten; denn Er sagt: „In ihrer Bedrängnis werden sie mich eifrig suchen“ (V. 15). Da gibt Er sie auf.
Doch das fordert den Propheten heraus. Wenn dies der göttliche Charakter war und Gott ihren Ehebruch und geistlichen Verrat an sich selbst so scharf empfand, so zeigte es doch, dass sein Herz ihnen zugewandt war: „Kommt, und lasst uns … umkehren.“ Warum warten? Warum bis zum Ende der Schlechtigkeit gehen? „Kommt, und lasst uns zu dem Herrn umkehren; denn er hat zerrissen und wird uns heilen, er hat geschlagen und wird uns verbinden“, und mit wie viel Freude! Es war Gottes Hand, die sie zu Fall gebracht hatte, aber Er konnte auch heilen. „Er wird uns nach zwei Tagen“ – ein ausreichendes Zeugnis, wie es scheint – „wieder beleben, am dritten Tag“ – das Zeugnis war nun vollständig; denn „durch den Mund von zwei oder drei Zeugen wird jedes Wort bestätigt werden“ – „uns aufrichten; und so werden wir vor seinem Angesicht leben“ (V. 2). Er gibt zuerst genügend Beweise dafür, was wir sind; dann wird Er beweisen, was Er ist, indem Er sein Volk national wie von den Toten auferweckt.
Kann es bezweifelt werden, dass sich der Abschnitt auf eine indirekte und versteckte, aber reale Weise, die Auferstehung Christi bezieht? Er wurde das wahre Israel. Folglich, so wie Er in Gnade und Vollkommenheit in die Tiefe hinabstieg, wo sie zu Recht um ihrer Sünden willen hingekommen waren, unter die verfolgende Macht der Heiden, und aus Ägypten herausgerufen wurde, wie sie es von alters her gewesen waren (eine Schriftstelle, die später in Hosea zitiert und durch den Geist Gottes in Matthäus 2 angewandt wird), so zweifle ich nicht, dass wir hier in ähnlicher Weise die Auferstehung des Herrn Jesus in geheimnisvoller Sicht haben. Dennoch bezieht sie sich eindeutig und unmittelbar eher auf Israel als auf den Messias.
Auf Ihn bezieht sie sich nur insofern, als der Heilige Geist nicht anders kann, als Ihn überall in der Bibel vorzustellen. Egal, was Er behandeln mag – ob es nur Schleifen oder Ringe, Dachs- oder Widderfelle, Säulen, Vorhänge oder sonst etwas sind, die Offenbarung muss sich immer auf Christus beziehen. Sein Name liegt allem zugrunde und ist der oberste Stein von allem. So ist es auch hier. Was auch immer der Geist Israel vorhalten mag, Christus ist der eine Fix- und Leitstern, auf den uns der Geist Gottes hinweist. Das auserwählte Volk mag wachsen, schwinden oder verschwinden; aber Er bleibt, gelegentlich ist die Sonne hinter Wolken, die niemals untergeht. Der Geist ist gekommen, um Christus zu verherrlichen; Er ist jetzt herabgesandt, nimmt sich der Dinge Christi an und zeigt sie uns. Sogar im Alten Testament, als Decken und ein Vorhang über allem hingen, was innen war, konnten seine Worte, wie erwähnt, in einem ähnlichen Stil gegeben werden: Dennoch war Christus immer hinter dem Vorhang.