Behandelter Abschnitt Hos 5,13-15
Es ist eine Not, wenn Kinder Gottes sich untereinander schlecht benehmen, aber es ist eine schreckliche Sache, wenn es keine Scham gibt, die Mittel der Welt zu suchen, die sie hasst. Bei Israel war dies der Fall. Sie entblößten sich selbst; sie entblößten sozusagen Gott in seinem eigenen Volk, dem einzigen Bindeglied, wenn wir so wollen, mit Gott auf der Erde. „Und Ephraim sah seine Krankheit und Juda sein Geschwür; und Ephraim ging nach Assyrien und sandte zum König Jareb;6 der aber vermag euch nicht zu heilen und wird euer Geschwür nicht vertreiben“ (V. 13). In Wirklichkeit war es Gott, der ihnen das zufügte: Kein Wunder, dass sie unheilbar waren. „Denn ich werde für Ephraim wie ein Löwe sein und für das Haus Juda wie ein junger Löwe“ (V. 14). So, sehen wir, sind beide nun verbunden, wie in der Sünde, so in der Strafe, zuerst langsamer Verfall, und dann heftige Gewalt. Juda wollte sich weder von der Sünde Ephraims noch von seinem bevorstehenden Gericht abhalten lassen. Deshalb sagt der Herr: „Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie sich schuldig bekennen und mein Angesicht suchen. In ihrer Bedrängnis werden sie mich eifrig suchen“ (V. 15).
6 Es scheint keinen guten Grund zu geben, ja'-reb als einen Eigennamen zu betrachten, sondern eher als eine gewöhnliche Bezeichnung, die den König bedeutet, der den feindlichen König „streiten“, „bitten“ oder „rächen“ sollte: so viele Antike und Moderne. Es war der Assyrer.↩︎