Behandelter Abschnitt Hes 47,6-12
Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen, Menschensohn? Und er führte mich wieder zurück am Ufer des Flusses. Als ich zurückkehrte, siehe, da standen am Ufer des Flusses sehr viele Bäume auf dieser und auf jener Seite. Und er sprach zu mir: Diese Wasser fließen hinaus zum östlichen Kreis und fließen in die Ebene hinab und gelangen in das Meer; und werden sie in das Meer hinausgeführt, so werden die Wasser des Meeres gesund werden. Und es wird geschehen, dass alle lebendigen Seelen, die da wimmeln, überall, wohin der Doppelfluss kommt, leben werden. Und die Fische werden sehr zahlreich sein; denn wenn diese Wasser dorthin kommen, so werden die Wasser des Meeres gesund werden, und alles wird leben, wohin der Fluss kommt. Und es wird geschehen, dass Fischer daran stehen werden: Von En-Gedi bis En-Eglaim werden Plätze sein zur Ausbreitung der Netze. Nach ihrer Art werden seine Fische sein, sehr zahlreich, wie die Fische des großen Meeres.
Seine Sümpfe und seine Lachen werden nicht gesund werden, sie werden salzig bleiben. Und am Fluss, an seinem Ufer, auf dieser und auf jener Seite, werden allerlei Bäume wachsen, von denen man isst, deren Blätter nicht verwelken und deren Früchte nicht ausgehen werden. Monat für Monat werden sie reife Früchte tragen, denn seine Wasser fließen aus dem Heiligtum hervor; und ihre Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Heilung (47,6–12).
Die Wirkungen zeigen sich sofort: sehr viele Bäume auf beiden Seiten des Flusses, und dort, wo solange der Tod geherrscht hatte, Fische in der größten Fülle, so dass die Fischer ihre Netze von einem Ende zum anderen ausbreiten werden, was einst das Salzmeer gewesen war. Noch ist es in der Zeit, noch nicht die Vollkommenheit der Ewigkeit, ebenso wenig wie sein Zustand, denn es gibt auch noch das Meer (vgl. Off 21).
Und seine Sümpfe und seine Lachen werden nicht gesund werden, was auch immer die reichliche Darstellung von tierischem und pflanzlichem Leben in und um ihn herum sein mag; aber es gibt hier eine deutliche Ausnahme, wie Vers 11 zeigt, selbst wenn wir die Ansicht akzeptieren, dass diese ungesunden Gewässer für die Produktion von Salz reserviert oder bestimmt sind. Herrlich ist das Bild von Gottes großzügiger Versorgung in Vers 12, obwohl wir auch hier den Vorrat an Blättern für die Medizin bemerken können. Es ist eine irdische Szene.
An dieser Stelle sei bemerkt, wie sehr einige der alten Versionen (die griechische, die syrische und die arabische) die klare und sichere Bedeutung von Vers 8 missverstanden haben. Die Septuaginta und die arabische Version fügten den Fehler hinzu, „Lo’aroboh“ mit Arabien zu übersetzen, die syrische Version mit dem Norden oder Nordosten statt mit der Ebene oder dem Tal des Jordan. Der Targum von Jonathan hat diese Fehler vermieden.