Behandelter Abschnitt Hes 35,6-9
Gott bemerkt die Gefühle des Herzens, und unterscheidet auch im Gericht wie überall sonst. Es gab viele hochmütige Feinde Israels; und wer von ihnen war nicht geneigt, das auserwählte Volk des Herrn zu verletzen? Aber er richtet seine Augen auf „die alte Feindschaft“ Edoms und die Unerbittlichkeit, die am Tag ihres Unglücks noch grausamer war als sonst, „zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes“ (V. 5). Nicht ein Atom der Großzügigkeit war da; das natürliche Gefühl hatte sich in Galle und Wermut verwandelt. Er, der von seinem Volk so schändlich entehrt worden war, züchtigte sie mit Maß: Wer und was waren die Edomiter, dass sie sich dessen bedienten, um sie ohne Maß zu zermalmen und ohne Gnade zu vernichten?
Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, werde ich dich zu Blut machen, und Blut wird dich verfolgen; weil du Blut nicht gehasst hast, soll Blut dich verfolgen. Und ich werde das Gebirge Seir zur Wüstenei und Verwüstung machen und den Hin- und Herziehenden aus ihm ausrotten. Und seine Berge werde ich mit seinen Erschlagenen füllen; auf deinen Hügeln und in deinen Tälern und in allen deinen Talgründen sollen vom Schwert Erschlagene fallen. Zu ewigen Wüsteneien werde ich dich machen, und deine Städte sollen nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin (35,6–9).
Die Betonung liegt sehr stark darauf, dass nicht nur Blut fließt und die blutrünstigen Edomiter verfolgt werden, sondern dass sie selbst zu ewigen Verwüstungen gemacht werden, dass ihre Berge und Täler mit ihren Erschlagenen gefüllt werden und ihre Städte nicht wiederhergestellt werden; so sollen sie erkennen, dass Er der Herr ist.