Behandelter Abschnitt Hes 34,20-31
Aber es gibt noch mehr. Es mag ein Gericht über die Unterdrückten und eine Befreiung der Elenden und ein Segen für das wiederhergestellte Volk im Land Israel geben; aber die Gnade hält ihren Fluss nicht nach den Maßstäben der Menschen auf.
Darum, so spricht der Herr, HERR, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf. Weil ihr alle Schwachen mit Seite und Schulter verdrängt und mit euren Hörnern stoßt, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt, so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
Und ich werde einen Hirten über sie erwecken, und er wird sie weiden – meinen Knecht David: Der wird sie weiden, und der wird ihr Hirte sein. Und ich, der HERR, werde ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, der HERR, habe geredet. Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und werde die bösen Tiere aus dem Land vertilgen; und sie werden in der Wüste sicher wohnen und in den Wäldern schlafen. Und ich werde sie und die Umgebung meines Hügels zum Segen machen; und ich werde den Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regen des Segens werden es sein. Und der Baum des Feldes wird seine Frucht geben, und das Land wird seinen Ertrag geben; und sie werden in ihrem Land sicher sein. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin, wenn ich die Stäbe ihres Joches zerbreche und sie aus der Hand derer errette, die sie knechteten. Und sie werden nicht mehr den Nationen zur Beute sein, und die wilden Tiere der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden in Sicherheit wohnen, und niemand wird sie aufschrecken. Und ich werde ihnen eine Pflanzung erwecken zum Ruhm, und sie werden nicht mehr durch Hunger weggerafft werden im Land und nicht mehr die Schmach der Nationen tragen. Und sie werden wissen, dass ich, der HERR, ihr Gott, mit ihnen bin und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, HERR. Und ihr, meine Herde, Herde meiner Weide, ihr seid Menschen; ich bin euer Gott, spricht der Herr, HERR (34,20–31).
Nicht Serubbabel noch Nehemia, nicht das Haus der Hasmonäer, noch weniger die Herodesse sind gemeint, sondern der König, der Messias-Jahwe, wie wir aus anderen Stellen wissen, hier aber unterschieden vom Herrn, der spricht und vollenden wird. Andernfalls entlarvt dich deine Auslegung als Unterstellung oder Meinung, dass das Wort der Prophezeiung die gröbste Übertreibung ist. Leg es so aus, dass der Herr in göttlicher Barmherzigkeit und Macht über das so versammelte Israel herrschen wird, dann spürt man, dass die Worte nicht über die Wirklichkeit hinausgehen können: Wenn es kommt, wird man die Hälfte nicht gehört haben. Das wird das echte Empfinden derer sein, die seine Herrlichkeit schon auf der Erde sehen. Und was wird es erst im Himmel sein!
Es ist in jeder Hinsicht absurd, in diesen Prophezeiungen die Versammlung oder das Evangelium zu sehen. Denn es wird der Tag sein, auf den die Schöpfung seufzend und mühsam wartet, dann aber aus der Knechtschaft der Vergänglichkeit in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes befreit werden wird (Röm 8).
Es ist der Tag, an dem der Messias für sie auferweckt wird, dann nicht mehr verworfen und verachtet wie einst, sondern eine Pflanzung des Ruhmes, und Israel wird nicht mehr vor Hunger im Land schmachten oder ein Schandfleck der Nationen sein. Der Herr wird bei ihnen sein, ihr Gott, und sie sein Volk. Hat Er gesprochen, und wird Er nicht alles erfüllen? Ist für den Herrn irgendetwas zu schwer oder zu gut?