Behandelter Abschnitt Hes 23,46-49
Ihr Urteil aber soll nicht schlummern. Die ehebrecherische Frau soll gesteinigt werden, bis sie stirbt.
Denn so spricht der Herr, HERR: Ich will eine Versammlung gegen sie heraufführen und sie zur Misshandlung und zur Beute übergeben. Und die Versammlung wird sie steinigen und sie mit ihren Schwertern zerhauen; ihre Söhne und ihre Töchter wird sie töten und ihre Häuser mit Feuer verbrennen. Und so werde ich die Schandtat wegschaffen aus dem Land, damit alle Frauen sich zurechtweisen lassen und nicht nach eurer Schandtat tun. Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und die Sünden eurer Götzen werdet ihr tragen. Und ihr werdet wissen, dass ich der Herr, HERR, bin (23,46–49).
Hes 24,1
Behandelter Abschnitt Hes 24,1-8
Die neue Botschaft des Herrn hat in dieser Hinsicht eine große Besonderheit, denn der Prophet wird angewiesen, ausdrücklich den Tag zu vermerken, nicht wie gewöhnlich für ein Datum der Mitteilung, sondern auch als den genauen Beginn der Erfüllung der Vorhersage, wobei die Form des Ausdrucks wie zuvor bei der Gefangenschaft Jojakins ist. Es muss eine höhere Macht gewesen sein, die verkündete, dass die Belagerung genau an diesem Tag begann: Sogar der Dümmste würde dies mitbekommen.
Und das Wort des HERRN erging an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats, indem er sprach: Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, ebendieses Tages! An ebendiesem Tag rückt der König von Babel gegen Jerusalem heran.
Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Haus und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Setze den Topf auf, setze auf und gieße auch Wasser hinein. Tu seine Stücke zusammen hinein, alle guten Stücke, Hüfte und Schulter; fülle ihn mit den besten Knochen. Nimm das beste Kleinvieh und schichte auch einen Holzstoß für die Knochen darunter; lass es tüchtig sieden, dass auch seine Knochen darin kochen.
Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der Blutschuld! Topf, an dem sein Rost ist und dessen Rost nicht von ihm abgeht! Stück für Stück hole sie heraus; nicht ist über sie das Los gefallen. Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte: Sie hat es auf einen kahlen Felsen getan, sie hat es nicht auf die Erde gegossen, dass man es mit Staub bedecken könnte. Um Grimm heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr Blut auf einen kahlen Felsen getan, damit es nicht bedeckt würde (24,1–8).
Der Topf, gefüllt mit den Fleischstücken und den besten Knochen, alles gut gekocht, teils mit den übrigen Knochen, ist also das schreckliche Bild, das der Herr nachher in Anspielung auf ihre eigene schwärmerische Prahlerei (Kap. 11) im Blick auf die Sicherheit in Jerusalem erklärt. Denn wie das Fleisch Gott niemals ewiges Leben oder einen absoluten Sündenerlass zutraut, so neigt die bloße Frömmigkeit dazu, sich auf die Unverbrüchlichkeit der Verheißungen Gottes zu berufen, ohne auf seinen Willen oder seine Ehre zu achten und zur offensichtlichen Entehrung seines Namens und seines Wortes. Aber sie täuschen sich, wie es die Juden hier taten, auf die ein unterschiedsloses Gericht fallen würde. „Nicht ist über sie das Los gefallen“ (V. 6). Keiner sollte ungestraft bleiben. So wie das Übel Jerusalems bis hin zum Blut (ein umso größeres Vergehen in Israel, da sie wussten, wie Gott die Heiligkeit des Lebens im Menschen, seinem Ebenbild, aufrechterhielt, eine Wahrheit, die die Nationen bald vergaßen und verloren) tief verwurzelt war und schamlos begangen wurde, ohne sich darum zu kümmern, es zu verbergen, so würde der Herr in seiner Vergeltung handeln.