Behandelter Abschnitt Hes 17,22-24
Aber das Kapitel schließt nicht ohne einen ganz anderen Ausblick.
So spricht der Herr, HERR: Und ich werde vom Wipfel der hohen Zeder einen Schössling nehmen und ihn setzen; vom obersten ihrer Schösslinge werde ich einen zarten abbrechen und ihn auf einen hohen und erhabenen Berg pflanzen. Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen; und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden; und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles Geflügelte – im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen. Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, dass ich, der HERR, den hohen Baum erniedrigt, den niedrigen Baum erhöht habe, den grünen Baum verdorren und den dürren Baum sprossen ließ. Ich, der HERR, habe geredet und werde es tun (17,22–24).
Es ist der Messias in seinem Reich, nicht leidend auf der Erde und nicht vom Himmel kommend, sondern der rechtmäßig regierende König Israels, und daher später als David bezeichnet, der wahre Geliebte, unter dessen Zepter das ganze Volk wieder vereint werden wird, um nie mehr durch Torheit entzweit zu werden, um nie mehr durch götzendienerische Sünde oder etwas anderes zu fallen.
Dies ist keineswegs das Geheimnis des Reiches, das wir jetzt kennen, keineswegs der Tag der Verwerfung in der Gnade für Ihn oder die Seinen, sondern der Tag der Macht – gerichtlich, aber dennoch segensreich auf der Erde. Es ist nicht das Herausrufen von Menschen aus der Welt zu einem verherrlichten Christus in der Höhe, sondern das Land und die ganze Erde gesegnet unter der Herrschaft dessen, der das Heiligtum des Herrn inmitten Israels für immer befestigt. Ohne zu leugnen, dass Serubbabel ein schnelles, aber vorübergehendes Unterpfand des großen Königs und der mächtigen Herrschaft des Friedens und des Segens sein könnte, die hier vorausgesagt werden, kann ich es nur als eine armselige Antwort und ein Ende für eine so herrliche Verheißung betrachten. Aber so schlecht man auch von der grotianischen Auslegung denken mag, die der Alten und der Modernen scheint mir noch verletzender und weiter von der Wahrheit entfernt zu sein, wodurch Israels Hoffnungen von Gottes Barmherzigkeit ausgelöscht werden und die Versammlung zu einer Empfängerin ihrer Verheißungen und irdischen Segnungen und Herrlichkeiten herabgesetzt wird, anstatt jetzt in der Gemeinschaft der Leiden Christi gehalten zu werden, während sie bei seinem Kommen himmlische Freude und Herrlichkeit in seiner Liebe erwartet.