Behandelter Abschnitt Jer 40-44
In den Kapiteln 40‒44 haben wir Anarchie und moralische Unordnung, die unter den Juden herrschte, die im Land oder in seiner Umgebung zurückgeblieben waren, als die Masse ihrer Brüder nach Babylon verschleppt worden war. Jeremia wird ihr Helfer, der ihnen das Wort des Herrn verkündet, findet aber unter ihnen den größten Unglauben. Diese Verstocktheit des Herzens war für den Propheten äußerst betrüblich und herzzerreißend. Ihr Unglaube gegenüber dem Herrn hatte zuvor das Gericht der Zerstörung über Jerusalem gebracht. Aber jetzt war sogar der kleine Überrest, die Armen, die im Land übriggeblieben waren und unter denen Jeremia blieb, voller Eifersucht, voller eigener Pläne, Verrat, Betrug und Gewalt. Gott hatte nicht wirklich einen Platz in ihren Gedanken.
Alle diese Dinge erfüllten das Herz des Propheten mit Kummer. Um dem Zorn des babylonischen Königs zu entgehen, flohen viele nach Ägypten, wo sie ihre Götzendienste praktizierten. Die Taten ihrer verschiedenen Anführer werden berichtet, Gedalja und Ismael, und dann Jochanan, von denen nur einer in geringem Maß für das Volk Gottes besorgt war, die anderen dienten sich selbst.
Der Prophet kündigte an, was über die Juden hereinbrechen würde, die versuchten zu fliehen, indem sie nach Ägypten hinabzogen. Er zeigte ihnen, dass sie dort nur noch mehr Unheil durch die Hand Nebukadnezars erleben würden. Wären sie ruhig im Land geblieben und hätten sich der Autorität des chaldäischen Königs unterworfen, den Gott über sie gesetzt hatte, wären sie gerettet worden. Aber sie entschieden sich für eine menschliche Politik und dachten, es sei sicherer, nach Ägypten hinabzuziehen, während sich das Gegenteil herausstellte. Nebukadnezar verfolgte die Ägypter und bestrafte diese ungläubigen Juden in deren Land.