Behandelter Abschnitt Jer 45
In Kapitel 45 wird uns nun das Wort vor Augen geführt, das der Prophet Jeremia zu Baruch, seinem Schreiber, redete. Die große Lektion für Baruch war, dass am Tag des Gerichts das richtige Empfinden für einen Heiligen und Diener Gottes fehlende Selbstsucht war. „Und du trachtest nach großen Dingen für dich? Trachte nicht danach! Denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht der Herr; aber ich gebe dir deine Seele zur Beute an allen Orten, wohin du ziehen wirst“ (Jer 45,5). Eine demütige Gesinnung passt immer zu einem Gläubigen, das ist die einzige Sicherheit an einem bösen Tag. Demut ist immer moralisch richtig, aber sie ist auch das Einzige, das vor dem Gericht bewahrt. Ich spreche jetzt nicht von Gottes Endgericht, sondern von dem, was an dieser Welt vollzogen wird. Nun scheint es mir klar, dass Baruch diese Lektion nicht gelernt hatte. Er musste sie jetzt lernen. Dies war das Wort des Propheten an ihn zu einem früheren Zeitpunkt, nämlich bereits im vierten Jahr Jojakims (604 v. Chr.).