Behandelter Abschnitt Jer 35
In Kapitel 35 wird den Männern von Juda der Gehorsam der Rekabiter vor Augen geführt, um sie empfinden zu lassen, dass zumindest einige Männer mehr Ehrfurcht vor einem irdischen Vater zeigten als Israel vor Gott selbst. Die Rekabiter waren eine bestimmte Klasse von Arabern – Beduinen der Wüste, wie wir sagen –, die dem Gebot ihres Vaters treu waren. Er hatte sie verpflichtet, weder Häuser zu bauen noch Wein zu trinken, und diese Männer hatten den Willen ihres Vaters lange Zeit ausgeführt.
Als nun die Rekabiter wegen Nebukadnezar in Jerusalem Zuflucht suchten, wird ihre Treue gegenüber der Forderung ihres Vaters als ernste Verurteilung des Ungehorsams der Kinder Judas verwendet. Die Einwohner Jerusalems wurden aufgefordert, sich an diesen Rekabitern ein Beispiel zu nehmen, die selbst in der Zeit der drohenden Belagerung nicht von den Vorschriften ihres Vaters abweichen wollten. Sie hätten sich vielleicht auf die Umstände als Entschuldigung für ihren Ungehorsam zu dieser Zeit berufen können, aber sie blieben ihren Vätern treu. „Und Jeremia sprach zu dem Haus der Rekabiter: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot Jonadabs, eures Vaters, gehorcht und alle seine Gebote bewahrt, und getan habt nach allem, was er euch geboten hat, darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Es soll Jonadab, dem Sohn Rekabs, nicht an einem Mann fehlen, der vor mir stehe, alle Tage“ (V. 18.19). Und ich habe keinen Zweifel daran, dass der Herr einen Teil genau dieses Geschlechts bis zum heutigen Tag bewahrt.