Behandelter Abschnitt Jer 35,1-5
Verse 1–5 | Die Rekabiter getestet
1 Das Wort, das von Seiten des HERRN an Jeremia erging in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, indem er sprach: 2 Geh zum Haus der Rekabiter und rede mit ihnen und bring sie in das Haus des HERRN in eine der Zellen und gib ihnen Wein zu trinken. 3 Und ich nahm Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Chabazinjas, und seine Brüder und alle seine Söhne und das ganze Haus der Rekabiter, 4 und ich brachte sie in das Haus des HERRN, in die Zelle der Söhne Chanans, des Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, neben der Zelle der Fürsten, die oberhalb der Zelle Maasejas war, des Sohnes Schallums, des Hüters der Schwelle. 5 Und ich setzte den Söhnen des Hauses der Rekabiter Kelche, mit Wein gefüllt, und Becher vor und sprach zu ihnen: Trinkt Wein!
In Vers 1 haben wir wieder eine Zeitangabe, die uns zeigt, in welcher Zeit das beschriebene Ereignis stattfindet. Hier gehen wir siebzehn Jahre in der Zeit zurück. Es gibt keine chronologische Reihenfolge in diesem Buch. Jerusalem befindet sich noch nicht unter Belagerung, obwohl Nebukadnezar gegen das Land heraufzieht (Vers 11).
Die Rekabiter (Vers 2) sind Nachkommen der Keniter oder Midianiter (1Chr 2,55; Ri 1,16; 4,11). Sie haben sich dem Volk Gottes angeschlossen. Jeremia soll mit ihnen reden und sie über den Willen des HERRN informieren. Dieser Wille ist, dass sie zum Haus des HERRN gehen sollen, wo Jeremia ihnen in einer der Zellen Wein zu trinken geben soll.
Jeremia tut, was ihm aufgetragen wird (Vers 3). Er nimmt Jaasanja, den Anführer des Hauses der Rekabiter, mit seinen Brüdern und allen ihren Verwandten. Er bringt die ganze Gesellschaft in das Haus des HERRN in eine Zelle, die genau beschrieben wird (Vers 4). Zuerst wird gesagt, wem die Zelle gehört. Es ist „die Zelle der Söhne Chanans, des Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes“.
Über Jigdalja – sein Name bedeutet „groß ist Jahwe“ – wird uns in der Schrift nichts anderes gesagt als das, was wir hier lesen. Er hat einen Sohn und Enkelsöhne. Sein Sohn Chanan ist ein „Mann Gottes“ – angesichts der Satzstruktur scheint dieser Titel auf ihn und nicht auf Jigdalja zuzutreffen
ein Ausdruck, der auch für Männer wie Elia und Elisa verwendet wird. Dieser Name bedeutet, dass Chanan jemand ist, der die Rechte Gottes in einer Zeit hochhält, in der die Masse diese Rechte nicht berücksichtigt.
Danach wird gesagt, wer die Nachbarn nebenan und unten ihnen sind. In der Zelle nebenan sind die Fürsten und in der Zelle darunter wohnt der Hüter der Schwelle. Das sind alles Leute mit einer hohen und verantwortungsvollen Stellung inmitten des Volkes und in Bezug auf das Haus Gottes. Maaseja ist einer der drei Hüter der Schwelle (Jer 52,24).
In die Zelle der Söhne des Mannes Gottes, einer Zelle, die von einer erlesenen Gesellschaft umgeben ist, bringt Jeremia die rohen Nomaden herein. Dort stellt er eine große Menge Wein vor sie hin und befiehlt ihnen, Wein zu trinken (Vers 5).