Behandelter Abschnitt Jer 11
Wir kommen nun zu Kapitel 11, und dort finden wir eine neue und sehr ernste Warnung an die Männer von Juda und Jerusalem. In der Regel kann man bei allen Propheten Israels einen Fortschritt in ihren Botschaften beobachten; es gibt eine zunehmende Tiefe in den Warnungen des Geistes Gottes an das Volk. Hier haben wir also: „Und du, sprich zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Verflucht sei der Mann, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes, den ich euren Vätern geboten habe an dem Tag, als ich sie herausführte aus dem Land Ägypten, aus dem eisernen Schmelzofen, indem ich sprach: Hört auf meine Stimme und tut diese Worte, nach allem, was ich euch gebiete, so werdet ihr mein Volk, und ich werde euer Gott sein; damit ich den Eid aufrechterhalte, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig fließt, wie es an diesem Tag ist. Und ich antwortete und sprach: Amen, Herr“ (V. 3–5).
Ihr Ungehorsam wird ihnen ernstlich vor Augen geführt. Darum, so spricht der Herr: Siehe, ich bringe über sie ein Unglück (V. 11). Jetzt ist die Zeit gekommen, den Fluch auszuführen – der Fluch, der in den Tagen Moses ausgesprochen wurde, wurde in den Tagen Nebukadnezars ausgeführt. Infolgedessen kam es zu einer gewaltigen Veränderung im Verhältnis des Volkes zum Herrn. Sie standen nun so eindeutig unter dem Fluch, wie sie bis dahin nur unter der Züchtigung gestanden hatten. Es war eine neue Sache; sie hatten den Bund gebrochen.