Behandelter Abschnitt Jes 61,1-3
Dieses Kapitel bildet den Anfang eines Abschnitts (Jes 61,1‒63,6), der Jahwe-Messias sowohl bei seinem ersten als auch bei seinem zweiten Kommen zum Segen und zur Herrlichkeit Israels und zur Vernichtung seiner Feinde einschließt. Wir haben die eigene Rechtfertigung des Herrn in Lukas 4 für die Erklärung, dass der erste Teil, den Er las, sich auf seine damalige Gegenwart in Gnade hier auf der Erde bezieht. Es ist oft und zurecht beobachtet worden, wie Er nach dem ersten Abschnitt von Vers 20 aufhörte, das Buch schloss und zu gegebener Zeit sagte: „Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.“ Er zitiert das, was seinen Charakter schildert, wie er sich damals auf der Erde in Formen göttlicher Barmherzigkeit zeigte (oder zeigen sollte), unterlässt es aber, den Satz dort zu beenden, wo der folgende Teil auf seine Ausübung des gerichtlichen Zorns anspielt. Das war in keiner Weise der Gegenstand seines ersten Kommens; und so liest Er, wenn auch seltsam dem Anschein nach, mit göttlicher Weisheit nicht weiter.
Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, die zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen; auszurufen das Jahr des Wohlgefallens des HERRN und den Tag der Rache unseres Gottes und zu trösten alle Trauernden; um den Trauernden Zions aufzusetzen und ihnen zu geben Kopfschmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes; damit sie genannt werden „Terebinthen der Gerechtigkeit, eine Pflanzung des HERRN“, zu seiner Verherrlichung (61,1–3).