Behandelter Abschnitt Jes 40,4-5
Das Zeugnis des Johannes war ein Aufruf zur Buße im Hinblick auf das Kommen des Messias; seine Taufe war daher ein Bekenntnis sowohl zu den Sünden als auch zu dem, der nach ihm kommen sollte. Er war die „Stimme eines Rufenden: In der Wüste bahnt den Weg des Herrn; ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!“ (V. 3). Es war weder die Person noch das Werk der Hoffnung Israels auf Macht. Denn Israel als Ganzes war blind und taub; das Zeugnis wurde nicht unterbrochen, der Messias wurde aber abgelehnt. Es gab also nur eine Teilanwendung, der Unglaube des Volkes hat so den Faden der Wege Gottes unterbrochen und abgebrochen, während seine Ratschlüsse durch ihren Unglauben unumstößlich bleiben und im Kreuz vollendet werden, wie es nie anders hätte der Fall sein können. Der Weg des Herrn war noch nicht bereitet, noch gab es einen gebahnten Weg in der Wüste für Gott. Der Mensch war verantwortlich und hörte den Schrei nur, um umso mehr zu sündigen; aber nach und nach wird Gott durch seine eigene Macht alles in Gnade wiedergutmachen. Dann erfüllt sich:
Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden; und das Höckerige soll zur Ebene werden und das Hügelige zur Talebene! Und die Herrlichkeit des Herrn wird sich offenbaren, und alles Fleisch [nicht nur Israel] miteinander wird sie sehen; denn der Mund des Herrn hat geredet (40,4.5).
So haben wir, was den Umfang betrifft, ganz klar den sicheren Plan Gottes. Jede Schwierigkeit, jede Tiefe, jede Höhe, jede Unebenheit, alles muss verschwinden; denn Gott will diese Erde noch zum Schauplatz seiner Herrlichkeit machen. Es ist eine höchst gesegnete Aussicht, dass die Sünde, das Elend und die Schwäche des Menschen, das Seufzen der ganzen Schöpfung ringsum, die List, die Macht und die Gegenwart Satans verschwinden und Platz machen werden, nicht für die offenbarte Gnade Gottes in Christus, die (wie wir wissen) in dem verachteten Nazarener geglänzt hat, sondern für die offenbarte Herrlichkeit des Herrn, wenn alles Fleisch sie gemeinsam sehen wird. Es kann sich nicht auf den Tag des Gerichts der Toten beziehen, denn dann wird es nicht alles Fleisch sein, auch kein Fleisch, sondern die Toten, die vor dem großen weißen Thron stehen werden. Aber hier geht es um den Menschen, der in seinem natürlichen Körper auf der Erde lebt. Der Jude war geneigt, das Gericht der Toten am Ende aller Dispensationen zu übersehen; der Heide ist ebenso nachlässig, was das Gericht der Lebendigen betrifft, obwohl es in den gewöhnlichsten Symbolen der Christenheit bekannt wird. Da der Unglaube zunimmt, ist die Verwerfung dieser Wahrheit jetzt vielleicht stärker, als sie es jemals war, seit das Evangelium den Heiden gepredigt wurde.