Behandelter Abschnitt Jes 34,7-17
Das ist der Tag des Unglücks seines Volkes! Wenn es etwas gibt, das Er beständig wiederholt, dann ist es der Tag ihres Unglücks (vgl. Obad 11-14). Er beabsichtigt Segen, und es gibt nichts, was sein Gericht mehr erregt, als wenn durch ihre Sünde tiefe Not herabfällt und ihre Herzen trifft, und wenn die Menschen dies dann ausnutzen, um sich stolz gegen sie zu verhalten. Nie gab es ein wahreres Bild des menschlichen Geistes als gerade in dieser Zeit, es sei denn, es handelt sich um das Empfinden der Christenheit gegenüber denen, die auf dem Weg zu wandeln suchen, der Gott wohlgefällig ist. Wenn ein Versagen bekannt ist, das solche mit Scham erfüllt, wird es dann nicht dazu benutzt, ihnen Unrecht zu tun oder schlecht über sie zu reden? Dies war das Gefühl Edoms; so sehen wir, wie wahr diese Grundsätze Gottes sind und wie ernst es für uns ist, die Pflicht zu erkennen, die uns in der gegenwärtigen Zeit zukommt.
Und Wildochsen stürzen mit ihnen hin, und Stiere mit kräftigen Ochsen; und ihr Land wird trunken von Blut, und ihr Staub von Fett gesättigt. Denn der Herr hat einen Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltungen für die Rechtssache Zions. Und seine Bäche verwandeln sich in Pech und sein Staub in Schwefel; und sein Land wird zu brennendem Pech. Nacht und Tag erlischt es nicht, ewig steigt sein Rauch empor. Von Geschlecht zu Geschlecht liegt es verödet, für immer und ewig zieht niemand hindurch. Und Pelikan und Igel nehmen es in Besitz, und Eule und Rabe wohnen darin. Und er zieht darüber die Mess-Schnur der Öde und das Senkblei der Leere. Seine Edlen – keine sind da, die das Königtum ausrufen; und alle seine Fürsten sind zu nichts geworden. Und in seinen Palästen schießen Dornen auf, Nesseln und Disteln in seinen Burgen; und es wird zur Wohnstätte der Schakale, zur Wohnung der Strauße. Und Wüstentiere treffen mit wilden Hunden zusammen, und Böcke begegnen einander; ja, dort rastet die Lilit und findet einen Ruheort für sich. Dort nistet die Pfeilschlange und legt Eier und brütet sie aus in ihrem Schatten; ja, dort versammeln sich die Geier, einer zum anderen. Forscht nach im Buch des Herrn und lest! Es fehlt nicht eins von diesen, keins vermisst das andere. Denn mein Mund, er hat es geboten; und sein Geist, er hat sie zusammengebracht; und er hat ihnen das Los geworfen, und seine Hand hat es ihnen zugeteilt mit der Mess-Schnur. Bis in Ewigkeit werden sie es besitzen, von Geschlecht zu Geschlecht darin wohnen (34,7–17).
Es wird eine Zerstörung auf den Bergen Israels geben, aber ein besonderes Gemetzel in Edom. Es ist wichtig zu bedenken, dass es sich hier um ein zukünftiges Gericht handelt: Würde man es rigoros und in seinem ganzen Ausmaß auf die Zeit Nebukadnezars anwenden, müsste Verwirrung entstehen und entweder die Schrift oder die Tatsachen verdrehen. Damals wurde eher das Gegenteil gesehen. Die Völker hatten alles, was sie wollten. Es war nicht so, dass Gott eine große Schlachtung aller Nationen hatte, obwohl das verräterische Edom darunter litt. Die wirkliche Erfüllung wird am Ende des Zeitalters sein, obwohl auch dann nur eine gewaltige Erschütterung der Natur stattfinden wird: Die totale Auflösung von Himmel und Erde wird am Ende des Tausendjährigen Reiches stattfinden. Der Geist Gottes fügt hier gewissermaßen die beiden Ereignisse zusammen.