Behandelter Abschnitt Jes 32,9-16
Dies veranlasst den Geist Gottes, eine Warnung zu geben, die nötig
sein wird, zumal der Segen Israels nicht an einem einzigen Tag
herbeigeführt werden wird. Es gibt eine kommende Zeit der Aussonderung:
Wie wir wissen, dass es sie für Israel in der Wüste geben wird, so wird
es auch in Jerusalem eine andere Art des Umgangs mit den Juden selbst
geben. Sogar wenn der Herr zu ihrer
Befreiung erscheint, ist es ein Irrtum anzunehmen, dass alles auf einmal
vollendet wird. Der Herr wird die Feinde
rund um das Heilige Land nach und nach vernichten und Israel als
Werkzeug für bestimmte Gerichte benutzen (Jes 11; 63; Mich 5;
Steht auf, ihr sorglosen Frauen, hört meine Stimme! Ihr sicheren Töchter, nehmt zu Ohren meine Rede! Nach Jahr und Tag werdet ihr zittern, ihr Sicheren; denn die Weinlese ist dahin, die Obsternte kommt nicht. Bebt, ihr Sorglosen; zittert, ihr Sicheren! Zieht euch aus und entblößt euch und umgürtet die Hüften mit Sacktuch! An die Brust schlägt man sich wegen der lieblichen Fluren, wegen des fruchtbaren Weinstocks. Auf dem Feld meines Volkes schießen Gestrüpp und Dornen auf, ja, auf allen Häusern der Wonne in der frohlockenden Stadt. Denn der Palast ist aufgegeben, verlassen das Getümmel der Stadt; Ophel und Wachturm dienen zu Höhlen in Ewigkeit, zur Freude der Wildesel, zum Weideplatz der Herden, bis der Geist über uns ausgegossen wird aus der Höhe und die Wüste zum Baumgarten wird und der Baumgarten dem Wald gleichgeachtet wird. Und das Recht wird sich niederlassen in der Wüste und die Gerechtigkeit im Baumgarten wohnen (32,9–16).
Die Anspielung bezieht sich auf das, was vorausgeht, wenn der Herr seinen Platz einnimmt und im Land regiert. Und all der Kummer wird sein, bis der Geist auf sie ausgegossen wird. Dann kommt die große Veränderung in Israel. Es gibt natürlich nicht die gleiche Wohnung des Heiligen Geistes in irgendeinem Sinn in den Gläubigen wie jetzt, denn dass Er eine besondere Wohnung in der Versammlung hat, ist ja offensichtlich. Aber es wird eine geeignete und große Ausgießung des Geistes an jenem Tag geben, wie wir bereits gesehen haben. Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass das Regieren des Herrn mit der Ausgießung des Geistes unvereinbar sei. Er wird dann sehr reichlich ausgegossen werden. Jetzt ist Er mehr in der Tiefe – wenn wir so von einer göttlichen Person sprechen dürfen – als in der Weite. Was jetzt in der Breite nicht ist, wird anderweitig nachgeholt. Der Heilige Geist hat jetzt zur Vereinigung mit Christus in der Höhe getauft. Dann wird der Tag für eine weite Ausbreitung über alles Fleisch sein. Nun ist dies nur prinzipiell wahr; und so wird es aus Joel 3,1-5 in Apostelgeschichte 2,16-21 angewandt, nicht als ob das, was jetzt ist, das volle Ergebnis für alles Fleisch auf der ganzen Erde wäre.
Die gegenwärtige Zeit auf der Erde ist nicht eine Offenbarung des Gericht in Gerechtigkeit. Der Gerechte wurde von den Menschen verworfen. Gottes Gerechtigkeit hat Ihn zu seiner Rechten gesetzt und rechtfertigt die, die an Ihn glauben. Dann wird der König kommen und auf seinem eigenen Thron sitzen (nicht ein verworfener König, der auf dem Thron seines Vaters sitzt): Die Erde wird in Gerechtigkeit geordnet sein. In unvergleichlicher Gnade legt unser Herr Jesus für diese Zeit seine irdischen jüdischen Titel beiseite, und Gottes himmlische Ratschlüsse werden vollendet und offenbart, während Er oben ist. Der Vater hat Ihn zu seiner Rechten gesetzt und gleichsam gesagt: „Du sollst herrschen; nur, bis Du auf deinem eigenen Thron sitzt, komm und setz Dich mit Mir auf meinen.“ Bevor Christus vom Himmel kommt, werden die Juden (zumindest ein Überrest von ihnen) Ihn in ihren Herzen aufgenommen haben. Dann wird Er dorthin kommen, wo sie sind, um sie auf der Erde zu segnen, um sie zu regieren und in den Kindern die Verheißungen zu erfüllen, die ihren Vätern gegeben wurden, und dies für alle Familien der Erde.
Dementsprechend werden die Juden, wenn die Christen bei Kommen Christi aus dieser Welt genommen werden, sich zu gegebener Zeit bekehren, um das irdische Volk des Herrn zu sein, der in ihrer Mitte seine irdische Herrlichkeit gemäß den Propheten entfalten wird. Und nicht nur das, sondern der Heilige Geist wird über sie ausgegossen werden. Die große irdische Veränderung ist die Folge der Ausgießung des Geistes aus der Höhe. Jesaja spricht von Gestrüpp und Dornen, bis der Geist über Israel ausgegossen wird. Anstatt dass alles in seiner angemessenen Ordnung ist, wird alles um die einzige gebührende Mitte wiederhergestellt werden müssen. Alles, was die Erde und die Juden betrifft, ist jetzt in Verwirrung und Unordnung; aber der Geist wird von oben auf sie ausgegossen werden, und dann wird sich alles ändern! Neben der Beseitigung des Satans sind also zwei Dinge notwendig, um diese Zeit des Segens herbeizuführen – der König, der in Gerechtigkeit regiert, und die Ausgießung geistlicher Kraft, besonders unter den Juden, aber auch über die Heiden. In nichts wird Gott versagen.