Behandelter Abschnitt Jes 28,14-22
Dies ist die Person, die, wie 2. Thessalonicher 2 uns warnt, kommen wird, ebenso wie der Abfall. Mit ihm wird sich vor allem der Herr Jesus bei seinem Erscheinen befassen; der Tag des Herrn aber wird den ganzen Verlauf der Gerichte in sich schließen, von der ersten Vernichtung der feindlichen Macht auf der Erde bis zum Ende der tausend Jahre. Diese ganze Zeitspanne wird der Entfaltung der göttlichen Herrlichkeit dienen, aber besonders in der Ausführung des Gerichts von Zeit zu Zeit an denen, die sich widersetzen. So ist von den anderen Feinden des Herrn das Haupt der König des Nordens bei Daniel, oder, wie andere Propheten ihn bezeichnen, die assyrische Geißel, die auf Ephraim herabfährt. Er ist eindeutig ein Feind, der sich gegen das Volk und das Land erhebt; wohingegen der Antichrist im Land herrschen wird, da er dort von den Juden aufgenommen wird und wahrscheinlich selbst ein Jude ist, denn sonst könnte er kaum hoffen, sich als Messias auszugeben. Aber der andere äußere Feind, wird aufstehen mit frechem Angesicht und ränkekundig (Dan 8,23), der natürlich eine kämpferische Haltung einnimmt, er ist ein grimmiger König und mächtiger und listiger Mann.
In den Kapiteln 28 und 29 hören wir von zwei Angriffen auf Jerusalem am kommenden Tag. Zunächst greift der Feind Ephraim an, indem er von Norden her in das Heilige Land eindringt, wobei er es dabei belässt. Er demütigt den Stolz Ephraims, und es wird ihm von Gott erlaubt, auch über Jerusalem einen Teilerfolg zu erringen.
Darum hört das Wort des Herrn, ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! Denn ihr sprecht: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Scheol gemacht: Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, wird sie an uns nicht kommen; denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in der Falschheit uns geborgen. Darum, so spricht der Herr, Herr: Siehe, ich gründe einen Stein in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet; wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen. Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zum Senkblei. Und der Hagel wird die Zuflucht der Lüge wegraffen, und die Wasser werden den Bergungsort wegschwemmen. Und euer Bund mit dem Tod wird zunichtewerden, und euer Vertrag mit dem Scheol nicht bestehen: Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, so werdet ihr von ihr zertreten werden. Sooft sie hindurchfährt, wird sie euch wegraffen; denn jeden Morgen wird sie hindurchfahren, bei Tag und bei Nacht. Und es wird nichts als Schrecken sein, die Botschaft zu vernehmen. Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich einzuhüllen. Denn der Herr wird sich aufmachen wie beim Berg Perazim, wie im Tal bei Gibeon wird er zürnen: um sein Werk zu tun – befremdend ist sein Werk! – und um seine Arbeit zu verrichten – außergewöhnlich ist seine Arbeit! Und nun treibt nicht Spott, damit eure Fesseln nicht fester gemacht werden; denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes von Seiten des Herrn, des Herrn der Heerscharen, über die ganze Erde (28,14–22).
War dies in der vergangenen Geschichte der Fall? Schauen wir uns einmal Sanherib und sein Heer an (2Kön 18). Was gibt es Vergleichbares, außer einem vorbereitenden Bild? Wurde seine Macht nicht völlig vor den Juden gedemütigt (2Kön 19)? War es nicht ein gottesfürchtiger Sohn Davids, der damals in Jerusalem regierte? War Ephraim nicht schon Jahre zuvor weggefegt worden? Es ist offenkundig und gewiss, dass Sanherib nie einen Vorteil über Jerusalem erlangte; während diese Macht in erster Instanz siegreich sein wird, und sogar in der zweiten, um sie bis zum Äußersten zu dezimieren, wenn das völlige Verderben den Feind befällt.
Beachte die Sprache des Propheten hier: „Darum hört das Wort des Herrn, ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! … denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes von Seiten des Herrn, des Herrn der Heerscharen, über die ganze Erde“ (V. 14.22b); vergleiche dazu Kapitel 10,23 im ersten Abschnitt der Prophezeiung. Tatsache ist, dass, als Sanherib in damaliger Zeit gegen Jerusalem kam, dort der fromme König Hiskia regierte, der, anstatt einen Bund mit dem Tod zu schließen, die Hilfe des Herrn gegen den verächtlichen König von Assyrien anflehte. Das Ergebnis war, dass der Engel des Herrn das Heer von Assyrien schlug, so dass nicht weniger als 185 000 starben. Abgesehen davon, dass der Assyrer noch einmal gegen die Juden vorgehen wird, gibt es kaum ein Merkmal in der Vergangenheit, das nicht das Gegenteil von dem ist, was wir hier haben.
Mögen Rationalisten, wenn sie wollen, zu dem Schluss kommen, dass das Buch (denn den Geist Gottes leugnen sie) einen Fehler enthält; Gläubige können sicher sein, dass es hauptsächlich auf die Gerichte der letzten Tage hinweist. Träge Leser, uneinsichtige oder voreingenommene Kommentatoren mögen über die markanten Punkte der Prophezeiung weggehen und das, was sie können, zu moralischem Nutzen gebrauchen. Aber wenn ein Mensch die Sache genau untersucht, muss er die Wahrheit der Zukunft akzeptieren oder er wird ein Rationalist, das heißt ein Ungläubiger. Es ist vollkommen sicher, dass nichts, was der Vorhersage nahekommt, bisher geschehen ist. Daher ist die einzige legitime Schlussfolgerung, die daraus gezogen werden kann, entweder, dass die Prophezeiung noch erfüllt werden muss, oder dass der Pseudo-Prophet sich einer Lüge oder Ausschmückung schuldig gemacht hat. Der Christ hingegen glaubt, dass Gott nichts vergeblich geschrieben hat, und dass jedes Wort, das noch nicht erfüllt ist, buchstabengetreu erfüllt werden muss; unter anderem auch dieses wunderbare Handeln, in dem Gott das schöne Land zum Grab des Stolzes und der Macht des Menschen machen wird.
Dann wird Gott zur ewigen Befreiung des armen Israel erscheinen. Und gerade dieses Volk, das jetzt so sprichwörtlich für seine hartnäckige Ablehnung Christi ist, wird hinausgehen und eifrig die Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit bis an die Enden der Erde verkünden. Welch ein offensichtlicher Gegensatz zu dem, was jetzt besteht! Israel wird in sein eigenes Land gebracht und dort gesegnet werden, wenn der Herr der Heerscharen auf dem Berg Zion regieren wird. In dieser Zeit hat Gott kein Land, das besonders heilig ist. Das Land, das in seiner Absicht heilig ist, ist im Besitz der Türken (1896). Es ist immer noch größtenteils ein wüstes Land, obwohl es an Beweisen der Fruchtbarkeit inmitten der Unfruchtbarkeit nicht mangelt. Wie soll eine solch große Veränderung herbeigeführt werden? Wenn sie vollzogen ist, wird Gott Israel dazu bringen, einen prächtigen Tempel zu bauen. Die Priester, die Söhne Zadoks, werden in der vorgeschriebenen Reihenfolge dienen. Das Land wird unter den zwölf Stämmen nach einer neuen Ordnung aufgeteilt werden (Hes 48). Dies und mehr wissen wir aus den letzten Kapiteln des Propheten Hesekiel. In der Tat sind reichliche Beweise an anderer Stelle für jede Person offensichtlich, die einigermaßen mit den Prophezeiungen vertraut ist.
Gegenwärtig gibt es diese Merkmale: Israel ist verworfen, die Heiden sind berufen, die Versammlung ist gebildet in Verbindung mit Christus in der Höhe und durch den Heiligen Geist hier auf der Erde, in dieser Versammlung gibt es weder Jude noch Heide. So wird der Charakter des Segens für den Menschen völlig verändert. Anstatt dass die äußere Ehre auf den Juden ruht, werden sie vertrieben und zerstreut und müssen am Ende noch durch eine feurige Drangsal gehen. Wir sind jetzt Gottes Volk, seine Kinder, nicht sie. Der Friede in Christus ist unser Teil, aber in der Welt haben wir Bedrängnis. In den bevorstehenden Tagen wird alles verändert werden: Gott wird, statt die Juden zu verwerfen, sie wieder erwählen, in ihrem eigenen Land zu wohnen, sie zu sich bekehren, alle Neigung, sich auf Verordnungen auszuruhen, auslöschen und die Götzen für immer wegnehmen, während sie früher und beharrlich Götzen mit der Anbetung des Herrn vermengten, später und schlimmer noch, ihren eigenen und seinen Christus verwarfen.
Es wird also ein neuer Zustand der Dinge eintreten. Die Prophezeiungen mögen uns auf die Veränderung hinweisen, doch wie soll die Veränderung herbeigeführt werden? Durch gewaltigere Gerichte über Israel und besonders über seine Feinde, als die Welt je gesehen hat; nicht nur über eine große Nation, sondern über den Osten und den Westen, ihre alten Feinde, repräsentiert durch ihre Nachkommen. Alle Nationen der Erde, kurz gesagt, werden dort und dann ihre Vertreter haben. Das Ergebnis wird sein, dass Gott alle Nationen richten und endlich sein altes Volk entsprechend den Verheißungen segnen wird, die Er den Vätern zugesichert und dann den Kindern erfüllt hat. Um diese Veränderung herbeizuführen, muss nicht nur das Gericht vollstreckt werden, sondern auch der Umzug der himmlischen Gläubigen, damit sie beim Herrn droben sind. Solange die Versammlung hier auf der Erde fortbesteht, ist es moralisch gesehen unmöglich, dass Gott diese Ereignisse eines völlig gegensätzlichen Charakters vollbringen könnte. Denn es widerspricht jeder Analogie, dass Gott nach zwei gegensätzlichen Prinzipien zur gleichen Zeit handeln würde. Wie könnte Gott zum Beispiel einem Juden sowohl äußere Ehre geben als auch vorenthalten? Wie kann er gleichzeitig die Versammlung bilden, während Er Israel wiederherstellt und besitzt? Wenn ein Jude jetzt glauben würde, würde er, getauft durch den Heiligen Geist, ein Glied des Leibes Christi werden; wohingegen wir bei den Propheten lesen, dass ein gottesfürchtiger Jude in der Endzeit ein Jude bleibt. Der Herr wird ihn zum Leben führen, kein Zweifel; aber er wird in seinem eigenen Land gefunden werden, wo er, statt zu leiden, mit irdischen Dingen gesegnet sein wird. Es ist also ein ganz anderer Zustand hier auf der Erde. Dazu liefert das Neue Testament den Schlüssel. Bevor der Herr also in Israel zu wirken beginnt, wird die Versammlung in den Himmel entrückt.
Daher wird in der Offenbarung die große einleitende Lektion gelehrt, dass, wenn „das, was ist“ (oder die sieben Versammlungen) endet und die, die jetzt wahrhaftig glauben, verherrlicht mit dem Herrn im Himmel gesehen werden, dann beginnt Gott ein neues Werk in Israel und den Heiden, die beide gesegnet sein werden, aber dennoch als voneinander verschieden dargestellt werden (Off 7). Ohne Zweifel werden die Juden im Unglauben in ihr Land zurückkehren, und Satan wird sie dazu bringen, einen Mann als ihren Messias einzusetzen, der sie nach und nach dazu verleiten wird, sich selbst und einen Götzen im Tempel Gottes anzubeten. Manche mögen es für seltsam halten, dass diese zivilisierten und christianisierten Nationen, die es für unmöglich halten, dass gebildete Menschen Götzen oder den Antichrist anbeten könnten, ausgerechnet in diese Fallstricke fallen sollen. Aber die Schrift sagt ausdrücklich, dass die, die sich jetzt des Fortschritts, des Wissens und der Religion rühmen, zu jener Zeit in den Götzendienst und die antichristliche Grube fallen werden. Ganz Westeuropa wird mit der Masse der Juden ins Verderben gezogen werden. Gott wird vorher alle echten Christen in den Himmel entrückt haben. Dann wird der Abfall stattfinden, aber inmitten dieses furchtbaren Bösen wird der Geist Gottes wirken, besonders unter einigen Juden, die treu zu Gott durch diese Szene hindurchgehen werden, von denen einige für die Wahrheit getötet werden und andere im Fleisch überleben werden – ein Überrest, den Gott sich vorbehalten wird, um daraus den Kern eines neuen Israel zu bilden. Der Herr Jesus wird inmitten dieser Gesetzlosigkeit erscheinen und das Gericht über die Gottlosen vollstrecken, wobei Er diesen Überrest bewahrt, der daraufhin das auserwählte Mittel zur Verbreitung der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn für das tausendjährige Zeitalter wird.
Wenn der Heilige Geist sagt: „Denn ihr sprecht: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen“ (28,15), dürfen wir nicht annehmen, dass dies so zu verstehen ist, als hätten sie sich dazu bekannt. Gott entlarvt vielmehr ihre wahre Gesinnung in ihrem Bösen und Verderben. Sie mögen sich ihres Bundes rühmen, aber sie wissen nicht, dass er mit dem Scheol geschlossen ist. Sie werden getäuscht, um einen falschen Messias aufzunehmen, dessen Macht sich als die des Satans herausstellen wird; aber sie sind unwissend über den Betrug. Juden würden nicht offen sagen, dass sie einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sind: Ein Mensch muss sich in einem außergewöhnlichen Zustand der Blindheit und des Trotzes gegen Gott befinden, um so etwas zuzugeben. Auch das Wort Gottes schränkt uns keineswegs auf eine solche Auslegung ein. Die Anspielung bezieht sich, so kann man vermuten, auf die, die einen Bund schließen, um sich vor dem König des Nordens zu retten. Es scheint ein Bund zu sein, der zwischen dem falschen Propheten und dem Tier geschlossen wird. Die Macht, die in der Schrift als das Tier bezeichnet wird, ist der Kaiser des Westens, der letzte römische Herrscher, wenn dieses Reich wieder auftaucht.
Es gab einen lebenden Mann, sogar in letzter Zeit, von dem gesagt wurde, dass er einen solchen Plan im Kopf hatte: Es ist eine allbekannte Tatsache, dass innerhalb der letzten paar Jahre das Projekt in das Gehirn eines Mannes eingedrungen war, der bewiesen hat, dass eine Idee geeignet ist, ihn zu regieren. Es ist auch nicht ganz neu, diese Sehnsucht nach einer Neuordnung des Reiches mit Rom als Hauptstadt. Der Plan ist nicht, andere europäische Nationen zu stürzen, sondern sie zu untergeordneten Königreichen zu machen, jedes mit seinem König, unter einem obersten Haupt. Dass dies die Theorie eines kürzlich verstorbenen Monarchen war, kann ebenso wenig bezweifelt werden, wie dass es die Idee eines anderen vor ihm war. Ich darf hinzufügen, dass auch er, wie sein Vorgänger, sich in die Angelegenheiten des Heiligen Landes einmischte und dass beide danach strebten, Rom in den Griff zu bekommen. Einige von uns haben diese Interpretationen der Prophezeiungen lange vor dem Krieg um die heiligen Stätten oder der Besitznahme Roms gehalten. Es waren Gedanken, die nicht aus politischen Ereignissen, sondern aus der Schrift, den Schatten kommender Ereignisse, abgeleitet wurden. Offenbar wird dann eine große Macht entstehen, die in der Schrift „das Tier“ oder das wiedererstandene Römische Reich genannt wird, mit dieser eigentümlichen Form, dass es, anstatt die verschiedenen Könige Europas abzusetzen, getrennte Königreiche unter ihm zulassen wird, dem Namen nach unabhängig, aber wirklich vom Kaiser diktiert. Dementsprechend wird er die Vertragspartei mit den abgefallenen Juden sein, im Zusammenspiel mit ihrem König, dem Antichrist; der Kaiser des Westens wird das politische Haupt sein, wie der Prophetenkönig das geistige Haupt der Christenheit (eigentlich der Antichristenheit) sein wird. So wird Jerusalem, das die Wiege der bekennenden Christenheit gewesen ist, ihr Grab sein. Über die konkrete Person, die das alles bewirken wird, sagt man nichts. Er wird zu seiner Zeit offenbart werden. Der große Punkt ist die Offenbarung der Oberhäupter in Jerusalem und Rom. Rom wird das Zentrum eines irdischen Reiches sein, mit getrennten, aber abhängigen Königen in Westeuropa, von denen jeder sein Reich dem einen Haupt unterstellt hat. Dies ist das eine Merkmal. Das andere ist, dass viele Juden in ihrem eigenen Land sein werden und ein Königreich bilden werden. Und dieses Reich wird in die Hände, nicht Christi, sondern des Antichrists gegeben werden.
Wenn die Juden dort sind, wird der Rest des großen Dramas folgen; sie werden bald ihren vorhergesagten Führer haben. Dann kommt die Szene, von der hier die Rede ist. Um sich gegen den großen nördlichen Unterdrücker oder die überströmende Geißel zu wappnen, gehen sie einen Bund mit „dem Tier“ ein. Vergeblich denken sie, sie könnten entkommen. Gerade zu dieser Zeit wird Gott die Herzen einer kleinen Schar treuer Juden für sich öffnen, die sicher wissen, dass der böse Fürst nicht ihr Messias sein kann, weil der wahre Gott ein heiliger Gott ist und sein Knecht, ihr verheißener König, nicht der Mensch der Sünde, sondern der wahren Gerechtigkeit sein muss. Den falschen Messias lehnen sie ab, ihre Herzen rufen in Reue: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herr“ (Mt 23,39). Diese werden hier einzeln als „wer glaubt“ bezeichnet (28,16). Der Rest schmiedet Pläne, trifft Vorbereitungen und hofft, vor der überflutenden Geißel gerettet zu werden. Aber nein; Gott wird zulassen, dass die Masse niedergetreten wird (28,17–20). Sie werden auf keinen Fall entkommen. Der erste Angriff auf Jerusalem wird erfolgreich sein. Im nächsten Kapitel sehen wir ein ganz anderes Ergebnis, wenn die Menschen in der Stadt geläutert sind und der Herr eingreift (vgl. Sach 12‒14).
Jerusalem ist also das große Schlachtfeld der Nationen und die Hauptplattform der Gerichte Gottes. Wir sprechen jetzt nicht über das letzte ewige Gericht – den großen weißen Thron; denn das hat nichts mit der Erde zu tun. Der Himmel und die Erde werden vorher entflohen sein. Denken wir nur daran, dass es ein Gericht über die bewohnte Erde geben wird, nicht nur ein Gericht über die Toten, sondern auch und vorher über die Lebenden. Jeder Getaufte bekennt, dass Christus kommt, um die Lebenden und die Toten zu richten. Wie wenige verstehen und glauben das wirklich! Alle seine Handlungen werden nicht zur gleichen Zeit stattfinden. Eine Form des Gerichts über die Lebenden steht hier vor uns. Der Grund, warum Jerusalem zum Schauplatz der Gerichte Gottes über die Nationen wird, ist, dass Jerusalem, Juda und das Volk Israel das auserwählte Zentrum Gottes unter den Nationen sind. Am letzten Tag vor dem Friedensreich wird Er seine früheren Beziehungen zu Israel wieder aufnehmen, allerdings auf einem besseren und ewigen Boden.