Behandelter Abschnitt Jes 28,23-29
Welch ernsten Worte in den Versen 14–22 für die verächtlichen Menschen, die in Jerusalem herrschen! Vergeblich berufen sie sich auf vergangene Gunst oder gegenwärtige Vorrechte. „Denn der Herr wird sich aufmachen wie beim Berg Perazim, wie im Tal bei Gibeon wird er zürnen: um sein Werk zu tun – befremdend ist sein Werk! – und um seine Arbeit zu verrichten – außergewöhnlich ist seine Arbeit!“ (V. 21). Er liebt keine Rache, sondern Barmherzigkeit. Aber Spötter sind verhasst, vor allem in Zion. Darum ist die Zerstörung für die gesamte Erde vorgesehen. Er ist derselbe unveränderliche Gott: Sie werden sich nicht rühmen, dass Er langmütig ist.
Nehmt zu Ohren und hört meine Stimme, horcht auf und hört meine Rede! Pflügt wohl der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen? Furcht und eggt er den ganzen Tag ein Ackerland? Ist es nicht so: Wenn er dessen Fläche geebnet hat, so streut er Dill und sät Kümmel und wirft Weizen reihenweise und Gerste auf das abgesteckte Stück, und den Hartweizen an seinen Rand. So unterwies ihn sein Gott zum richtigen Verfahren, er belehrte ihn. Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen und das Wagenrad nicht über Kümmel gerollt, sondern Dill wird mit dem Stab ausgeschlagen und Kümmel mit dem Stock. Wird Brotkorn zermalmt? Nein, nicht immerfort drischt er es; und wenn er das Rad seines Wagens und seine Pferde darüber hintreibt, so zermalmt er es nicht. Auch dies geht aus von dem Herrn der Heerscharen; er ist wunderbar in seinem Rat, groß an Verstand (28,23–29).
Auch beim Menschen ist nicht immer die Zeit für das Pflügen und für das Säen. Das Dreschen kommt zuletzt, und in verschiedenen Arten und Maßen. So wird es auch bei dem Gericht Gottes über die Erde sein. Die Zucht des Volkes unter der mächtigen Hand und der tiefen Weisheit des Herrn war durch ihren Unglauben vergeblich gewesen. Die trockene Erde brachte dem Landmann weit bessere Früchte. Aber der Tag des Herrn steht noch bevor und eilt herbei. „Denn noch eine ganz kleine Zeit, und ,der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben. Der Gerechte aber wird aus Glauben leben‘“ (Heb 10,37.38).