Behandelter Abschnitt Jes 28,11-13
Ein weiterer Umgang ist nötig und wird sicherlich folgen.
Ja, durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache wird er zu diesem Volk reden, er, der zu ihnen sprach: Dies ist die Ruhe, verschafft dem Ermüdeten Ruhe; und dies ist die Erquickung! Aber sie wollten nicht hören. Und so wird ihnen das Wort des Herrn sein: Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig; damit sie hingehen und rückwärtsfallen und zerschmettert werden und verstrickt und gefangen werden (28,11–13).
Nicht mit jener kindlichen Belehrung, die sie missachtet hatten, sondern mit den fremden Tönen der Feinde würde Er sie geißeln. Sie wollten seine Worte der Ruhe für die Müden nicht haben, sie mussten ein Volk haben, das sie nicht verstanden. Es war ein Urteil über ihren Unglauben.
So wird der Assyrer zuerst als ein Hagelsturm dargestellt wird, der von Norden her auf Ephraim herabkommt, ein Starker und Mächtiger „wie ein Hagelwetter, wie ein verderbender Sturmwind; wie ein Wetter gewaltiger, überflutender Wasser“ (V. 2). Es ist der König des Nordens, wie er zuletzt in Daniel 11,40 beschrieben wird. Es wurde bereits auf die irrige Annahme hingewiesen, dass der Gesetzlose, der sich als „der König“ in Israel offenbaren wird, die einzige Gefahr für die Juden sei. Zweifellos ist er, obwohl ihr König, im Grunde ein Feind von schlimmstem Charakter. Denn was kann betrüblicher oder verhängnisvoller sein, als jemanden in seiner Mitte zu haben, den man als Freund umarmt hat und der sich als der bitterste Feind erweist?
Das wird der Fall sein, wenn der Antichrist in der Mitte der Juden erscheint und regiert und von ihnen als Messias aufgenommen wird. Der Antichrist wird in gesetzlosen Wegen gehen und in falschen Behauptungen das sein, was der Herr Jesus in Tat und Wahrheit war. Obwohl Er Gott war, hat Er, als Er als Mensch unter die Menschen kam, auf seinem gewöhnlichen Weg hierher niemals seine Rechte als Gott geltend gemacht, wie real auch immer die Herrlichkeit seiner Person für den Glauben war. Wann hat Er jemals die Gottheit benutzt, um Prüfungen und Leiden oder die Verachtung der Menschen für Ihn abzuwenden? Er wartete stets auf Gott und vertraute auf Ihn. Sein Gehorsam als Mensch trug wegen seiner göttlichen Würde nur umso mehr dazu bei, zu beweisen, dass Er bereit war, alle Schande und Schmach, ja, den Tod am Kreuz auf sich zu nehmen, damit Gott, der Vater, verherrlicht werde. Der Antichrist hingegen wird alles gebrauchen, was der Satan ihm gibt (und der Satan wird ihn mit einer solchen Kraft ausstatten, wie sie noch nie ein Mensch auf der Erde besessen hat), und alle Macht und Zeichen und lügenhaften Wunder tun. Die Folge wird sein, dass die Juden, die typischerweise nach äußeren Zeichen und Wundern Ausschau halten, ihn als Messias und Herrn, ihren Gott, in Jerusalem annehmen und anbeten werden.