Behandelter Abschnitt Jes 21,11-12
In den Versen 6–10 wird die zweifache Führung der kommenden Invasion dargelegt, oder zumindest die zweifache Nationalität der Heere, die erobern. Der Wächter in der Vision bezeugt seine Wachsamkeit und berichtet, was er gesehen hat. Darauf folgt die ernste Nachricht vom Fall Babylons und das Siegel des Propheten für die Wahrheit der Ankündigung. Auch den Untergang sahen wir in den Kapiteln 13 und 14 als unabänderlich an, angesichts der großen Hoffnung und des festen Vorsatzes, es zur Metropole der Erde zu machen. So sagte auch Jeremia in den Kapiteln 50 und 51 voraus, dass Babylon untergehen und nicht wieder auferstehen würde.
Als Nächstes kommt der „Ausspruch über Duma“, das nach Ansicht mancher an Idumäa grenzt, wenn nicht sogar mit ihm identifiziert wird.
Ausspruch über Duma. Aus Seir ruft man mir zu: Wächter, wie weit ist es in der Nacht? Wächter, wie weit in der Nacht? Der Wächter spricht: Der Morgen kommt, und auch die Nacht. Wollt ihr fragen, so fragt! Kehrt wieder, kommt her! (21,11.12).
Der Schrei der Edomiter ist ein Schrei stolzer Verachtung und Selbstsicherheit. Die kurze Antwort ist mit einer ernsten Ermahnung verbunden. Sie sollten sich nicht auf die Hoffnung eines hellen Morgen verlassen; denn die dunkle und gefährliche Nacht würde mit Sicherheit kommen. Dennoch stehe eine Tür für die Umkehr noch offen. Sie sollen umkehren, kommen. Wie groß ist die Langmut Gottes, der nicht will, dass jemand verlorengeht, sondern dass alle zur Buße kommen! Aber was der Mensch auch tut oder unterlässt, sein Vorsatz steht, und der Tag des Herrn wird wie ein Dieb kommen; nicht willkommener, als wenig erwartet. So sehr die Welt in der Nacht auch schimpfen mag, der Morgen wird sicher kommen. Aber es gibt keinen Morgen für die Erde, bis der kommt, der das wahre Licht war und ist, und der wird es sein, der die bewohnbare Erde richtet. Dies ist weder die Zeit des Evangeliums oder der Versammlung, noch ist es die Ewigkeit, wenn der neue Himmel und die neue Erde da sind, in denen die Gerechtigkeit wohnt (2Pet 3,13). Es wird ein Zeitalter der Regierung sein, wenn Er regiert, dessen Recht es ist und der allein berechtigt ist, alles Böse niederzuschlagen und sowohl die Herrlichkeit Gottes als auch den Segen der Menschen zu erhalten, wie Er es an jenem Tag sicherlich tun wird.