Behandelter Abschnitt Jes 19,23-25
Der wahre Bezug auf die zukünftige Krise auf der Erde wird noch mehr durch die gesegneten Andeutungen der letzten Verse bestätigt.
An jenem Tag wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien; und die Assyrer werden nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter werden mit den Assyrern dem Herrn dienen. An jenem Tag wird Israel das Dritte sein mit Ägypten und mit Assyrien, ein Segen inmitten der Erde; denn der Herr der Heerscharen segnet es und spricht: Gesegnet sei mein Volk Ägypten, und Assyrien, meiner Hände Werk, und Israel, mein Erbteil! (19,23‒25).
Es handelt sich nicht um eine himmlische Szene, sondern um eine irdische. Es ist nicht der gegenwärtige Zustand der Versammlung, wo es weder Jude noch Heide gibt und Christus alles und in allem ist, sondern ein zukünftiger Zustand einer großen, aber abgestuften Segnung der Nationen. Es ist nicht diese Dispensation, in der sich das Unkraut unter den Weizen mischt, sondern das kommende Zeitalter, in dem alle Skandale von der Szene entfernt werden, wo der große König in Gerechtigkeit regiert. Jene Nation, die so stolz auf ihre natürliche Weisheit war, der alte Unterdrücker und häufige Fallstrick Israels, wird zu Staub gedemütigt werden und aus dem Staub zu dem Herrn, dem Gott Israels, schreien, der ihnen einen mächtigen Erlöser senden wird; und sie werden Ihn erkennen und annehmen und anbeten, der sie geschlagen hat, aber sie mit einer großen Rettung heilen wird. „Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird mein Name groß sein unter den Nationen; und an jedem Ort wird geräuchert, dargebracht werden meinem Namen, und zwar reine Opfergaben. Denn mein Name wird groß sein unter den Nationen, spricht der Herr der Heerscharen“ (Mal 1,11). Kein Wunder also, dass im Land Ägypten ein Altar für den Herrn stehen wird und eine Säule an seiner Grenze für den Herrn – ein Zeichen und ein Zeuge für den Herrn der Heerscharen in jenem Land. Gleichzeitig wird nichts Zion als erhabenes und religiöses Zentrum der Erde ablösen.
Aber was ist mit dem späteren Unterdrücker Israels? Hat der Herr nur einen Segen für den fremden Feind? Hat Er keinen Segen für den Assyrer aufbewahrt? Ja, auch für den Assyrer. Der hochmütige Rivale aus dem Norden und Osten soll in den reichen Segen des Herrn gebracht werden. „An jenem Tag wird es eine Straße von Ägypten nach Assyrien geben“ (V. 23a). Alte Eifersucht und langanhaltende Feindseligkeit werden schnell und für immer verfliegen; Vertrautheit und großzügiges Vertrauen und gegenseitige Liebe werden das Bündnis festigen, das auf dem wahrhaft bekannten Herrn beruht. „Und die Assyrer werden nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter werden mit den Assyrern dem Herrn dienen“ (V. 23b). Glücklich, wenn dann keiner verachtet und arm ist! Die Straße von Ägypten nach Assyrien bedeutet, dass Israel einen Teil des hier genannten Trios bilden wird und am tausendjährigen Tag mit besonderer Gunst bedacht werden wird. Denn in der Tat wird der Herr sie segnen und sagen: „Gesegnet sei mein Volk Ägypten, und Assyrien, meiner Hände Werk, und Israel, mein Erbteil!“ (V. 25). So wird Abrahams Segen erneut bestätigt und offenbar: „Und ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! Und ich will die segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ (2Mo 12,2.3). Aber auch hier wird, wie es scheint, der gebührende Platz Israels beibehalten und der Rang der anderen in Gottes Weisheit schön hervorgehoben, wie groß auch seine Güte gegenüber den anderen sein mag; denn Israel hat den herrlichen Anspruch des Erbes des Herrn, wenn Ägypten sein Volk genannt wird und Assyrien zu seinem Lob, dem Werk seiner Hände, gestaltet wird.