Behandelter Abschnitt Jes 7,18-19
Die vorgebrachte Schwierigkeit bezüglich des „Landes“, das verlassen werden sollte, dessen zwei Könige ein Objekt des Abscheus oder der Beunruhigung für Ahas waren, ist eingebildet. Das Land oder der Boden adamah ist keineswegs auf den Sinn eines einzigen Landes beschränkt. Es ist ein Wort mit einer beträchtlichen Bedeutungsbreite, je nach Zusammenhang, von Land oder Boden im engsten Sinn bis hin zu einem ganzen Land oder mehreren Ländern oder sogar der gesamten Oberfläche der Welt, der bewohnbaren Erde. So wird in „alle Geschlechter der Erde“ seine Kraft umfassend ausgedehnt; und hier definieren die beiden Könige es als das Land, nicht nur von einem, sondern von ihnen beiden. Vergleiche dazu Jesaja 8,4: „Denn ehe der Knabe [Maher-shalal-hash-baz] zu rufen weiß: ,Mein Vater!‘ und: ,Meine Mutter!‘, wird man vor dem König von Assyrien den Reichtum von Damaskus und die Beute von Samaria hertragen“ (Jes 8,4; siehe auch 2Kön 15,29.30; 16,9). Die „zwei Könige“ scheinen also die von Syrien und Samaria oder Israel zu sein, und „das Land“, das, was zu jedem gehörte. Die messianische Interpretation von Vers 14 beruht auf einer unumstößlichen Grundlage, ob man sie nun auf die Verse 15 und 16 und die Anwendung der zwei Könige auf die von Israel und Syrien fortsetzt oder nicht.
Sollten also der schuldige Ahas und Juda ungestraft bleiben? Auf keinen Fall, wie der Prophet ihm mitteilt.
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr die Fliege, die am Ende der Ströme Ägyptens, und die Biene, die im Land Assyrien ist, herbeizischen. Und sie werden kommen und sich allesamt niederlassen in den Tälern der steilen Höhen und in den Spalten der Felsen und in allen Dornsträuchern und auf allen Weideplätzen (7,18.19).