Behandelter Abschnitt Pred 1,12-18
Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem. Und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht: eine üble Beschäftigung, die Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen. Ich habe alle Taten gesehen, die unter der Sonne geschehen; und siehe, alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Das Krumme kann nicht gerade werden, und das Fehlende kann nicht gezählt werden.
Ich sprach in meinem Herzen und sagte: Siehe, ich habe Weisheit vergrößert und vermehrt über alle hinaus, die vor mir über Jerusalem waren, und mein Herz hat Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesehen; und ich habe mein Herz darauf gerichtet, Weisheit zu erkennen und Unsinn und Torheit zu erkennen: Ich habe erkannt, dass auch das ein Haschen nach Wind ist. Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss; und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer (V. 12–18).
Nach der abstrakten Einleitung behandelt der Prediger eine Erfahrung, die so persönlich ist, dass man sie eine Autobiographie nennen könnte, und so umfassend, dass sie das ganze menschliche Leben umfasst. Dies wird in dem folgenden Abschnitt ununterbrochen deutlich.
Die Besonderheit liegt in der persönlichen Stellung des Predigers. Wenn die Befreiung von dem Gefühl der Erbärmlichkeit bei der Betrachtung des Menschen, so wie er auf der Erde ist, das Teil von irgendjemandem sein könnte, so hätte man es für das Los von König Salomo halten können. Es ist seine Einschätzung im Geist, die wir vor uns haben, damit der Glaube von allem, was er berichtet, profitieren kann. Es ist nicht aus Mangel an Kraft, Interesse oder Forschung, noch mehr als an Fähigkeiten oder Hilfsquellen. Er hat sein Herz gegeben, um mit Weisheit alles zu untersuchen und zu erforschen, was unter dem Himmel geschieht. Das Empfinden seiner Fruchtlosigkeit und der Kummer über das Böse waren nur umso größer in dem, der alles am besten einschätzen konnte. Was er als Wahrheit begann, besiegelte er nur als bewiesene Tatsachen. „Ich habe alle Taten gesehen, die unter der Sonne geschehen; und siehe, alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind“ (V. 14). Irgendwie war der Tod im Topf. Krümmung war hier; Versagen oder Defekt dort.
Es war nicht so, bevor die Sünde in die Welt kam; im Gegenteil, Gott sah alles, was Er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Als die Sünde kam, ließ Gott das Böse spüren; und die Folge wird hier durch das auffälligste Vorbild dessen entlarvt, der noch kommen wird in Macht und Herrlichkeit sowie Gerechtigkeit, und die Tage des Himmels auf die Erde bringen wird, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn; nicht einfach nur ein Zeugnis darüber wie jetzt, sondern von Dingen, die noch höher für die Himmel sind, sondern von der Prophezeiung, die vollendet ist in Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge (Apg 3,19.20).
Die Ehre ist dem vorbehalten, der würdig ist, der Überwinder des Satans, der Vollstrecker des Willens Gottes im und für das Universum, der Versöhner nicht nur im Blick auf uns, die wir glauben, sondern aller Dinge für diesen Tag und für immer. Ganz anders ist dieser Tag, an dem das Krumme nicht gerade werden kann und das Fehlende nicht gezählt werden kann, zu groß für den Menschen, und noch nicht die Zeit für Gott; aber das Elend wird inzwischen voll empfunden und in Einzelheiten dargelegt. Salomos große Erfahrung der Weisheit und des Wissen untersuchte nur die Wunde, wie man durch Weisheit etwas kultivieren kann, oder den Unsinn und die Torheit vermeiden kann. Auch dies empfand er nur als ein Streben nach Wind: „Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss; und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer“ (Kap. 1,12–18).