Behandelter Abschnitt 2Mo 25
Dieses Kapitel führt uns zu einer neuen Ordnung von Vorbildern, nicht nur irdische Ordnungen, sondern auch die, die zum Zelt der Zusammenkunft gehören. Zweifellos bestand sie in sich selbst aus einem weltlichen Zelt; aber das hindert diese Gegenstände nicht daran, das zu versinnbildlichen, was zum größten Teil einen himmlischen Charakter haben sollte.
Nach der Aufforderung an das Volk, seine Opfergaben zu bringen, finden wir den Zweck, für den sie verwendet werden sollten. An erster Stelle steht das Zentrum des levitischen Gottesdienstes – die Bundeslade. Wir müssen uns daran erinnern, dass sie nur Schatten sind und nicht das eigentliche Bild der Sache. In keinem dieser Vorbilder kann man die volle Wahrheit über Christus und sein Werk finden. Sie sind nur ein schwacher und teilweiser Abglanz der unendlichen Wirklichkeit und können unmöglich mehr sein. Daher haben sie die Unvollkommenheit eines Schattens. In der Tat konnten wir das volle Bild nicht haben, bis Christus erschien und am Kreuz starb und in den Himmel zurückkehrte. So wie Christus das wahre und vollkommene Bild Gottes ist, so ist Er der Ausdruck all dessen, was gut und heilig im Menschen ist. Wo kann man das finden, was der Mensch sein sollte, wenn nicht in Christus? Wo das makellose Bild eines Dieners, wenn nicht in Ihm? Und so könnte man jede Eigenschaft und jedes Amt durchgehen und sie nur in Vollkommenheit in unserem Herrn Jesus finden. Darin liegt in der Tat die Wahrheit. Die Verordnungen und Einrichtungen des Gesetztes waren nur Schatten; dennoch waren sie deutlich ausgeprägte Vorbilder, und wir sollten durch sie alle lernen.
In diesen Schatten11 sehen wir zwei sehr verschiedene Charaktere oder Klassen, sagen wir, wie man sie einteilen kann. Die erste Klasse und Grundlage aller anderen ist diese: Gott würde sich (1) in einigen von ihnen dem Menschen offenbaren, soweit dies damals möglich war; (2) zweitens, darauf gegründet und daraus hervorkommend, würde der Mensch gelehrt werden, wie er Gott nahen kann. Unmöglich, dass ein solcher Zugang existiert und genossen werden kann, bevor Gott sich dem Menschen genaht und gezeigt hat, was er für den Menschen ist. Wir können daher die moralische Angemessenheit und Schönheit dieser Unterscheidung sehen, die die Schatten des letzten Teils von 2. Mose sofort in zwei Hauptabschnitte trennt. Die Lade, der goldene Tisch, der goldene Leuchter, das Zelt mit seinen Vorhängen, der Vorhang, der eherne Altar und der Vorhof bilden die erste Klasse der Vorbilder, deren gemeinsamer Gegenstand die Darstellung Gottes in Christus für den Menschen ist.
Von diesen ist die Lade die bedeutendste. Sie war der Sitz der göttlichen Majestät in Israel; und wir wissen (und das ist sehr bezeichnend), dass der Gnadenstuhl vor allem der Thron Gottes ist, der später mit Blut besprengt wurde. Dieser Gnadenstuhl, der das Gesetz verbarg, das den Ansprüchen der Menschen zuwiderlief, es aber an der Stelle der höchsten Ehre hielt, obwohl es vor den Augen der Menschen verborgen war. War das nichts? War es nicht ein Trost für jedes Herz, das sich Gott anvertraut, dass Er einen solchen Sitz wie diesen nahm und ihm einen solchen Namen gab, in Beziehung zu einem schuldigen Volk auf der Erde?
Danach finden wir den Tisch12 und darauf ein bestimmter Vorrat an Brot. Denn was wurde dort dargeboten? Ein Brot? Es kam nicht der fleischliche Gedanke auf, als ob Gott das Brot des Menschen nötig hätte. Das Brot, das auf den goldenen Tisch gelegt wurde, bestand aus zwölf einzelnen Broten – in offensichtlicher Übereinstimmung mit den zwölf Stämmen Israels, aber dies sicher in Verbindung mit Christus, denn Er ist immer der Gegenstand der Ratschlüsse Gottes. Es ist Gott, der sich in Christus offenbart; aber die, die diese Verbindung mit Christus hatten, waren Israel. Aus ihnen ist Er gekommen, und Er hat sich herabgelassen, durch das Brot auf dieser Tafel vor Gott an sie zu denken.
In dem Leuchter finden wir eine andere Wahrheit. Es ist nicht Gott, der so mit der Menschheit umgeht, deren auserwähltes Volk Israel war und dessen vor Ihm gedacht wurde; aber in den sieben Leuchtern, oder vielmehr dem Leuchter mit seinen sieben Lampen, sehen wir deutlich das Vorbild von Christus als der Kraft und dem, der den Heiligen Geist im Zeugnis für Gott spendet. Dies steht in Verbindung mit dem Heiligtum und der Gegenwart Gottes. Nun, in all diesen Dingen ist es die Darstellung dessen, was Gott für den Menschen ist; Gott selbst in seiner eigenen alleinigen Majestät in der Lade – Gott selbst in Verbindung mit dem Menschen, mit Israel, in dem Schaubrot –, Gott selbst mit diesem Licht des Heiligtums oder der Kraft des Geistes Gottes.
11 Die „Typologie“ von Dr. Fairbairn ist hier, wie im Allgemeinen, die Armut selbst. Er ist der Meinung, dass die verschiedenen Bedeutungen, die den Materialien, Farben und so weiter zugeschrieben werden, keine solide Grundlage haben können und „hier fehl am Platz“ sind! Sogar die Aussagekraft des silbernen Ablösegeldes hält er für widerlegt durch die Tatsache, dass die Fassungen der Tür aus Kupfer gefertigt waren. Auf diese Weise geht alles verloren, bis auf ein Minimum an Wahrheit.↩︎
12 Dr. Fairbairn sieht das ganze Unternehmen Christi bereits in den Geräten und Diensten des Allerheiligsten symbolisiert und betrachtet daher die Dinge, die zum Allerheiligsten gehören, als unmittelbar nur auf die Werke und Dienste seines Volkes bezogen. Die Konsequenz einer solchen Aufteilung ist in der Tat äußerst erniedrigend.↩︎