Behandelter Abschnitt 2Mo 21
Am Anfang dieses Kapitels finden wir das Vorbild des Knechtes. Es kann keine auffälligere Veranschaulichung der Wahrheit geben, dass es dem Heiligen Geist immer um Christus geht, so dass Gott selbst in diesen zeitlich begrenzten Ordnungen nicht davon absehen kann, auf seinen Sohn zu schauen. Zweifellos war es mit der Erde verbunden, was an sich alles andere als ein Zustand war, der dem Geist Gottes entsprach. Es ist der Zustand eines Sklaven; dennoch hat Gott auch dort Christus vor sich. Wenn ein hebräischer Knecht gekauft wurde, sollte er sechs Jahre lang dienen, im siebten konnte er umsonst hinausgehen: „Wenn er allein gekommen ist, soll er allein ausgehen; wenn er der Ehemann einer Frau war, soll seine Frau mit ihm ausgehen. Wenn sein Herr ihm eine Frau gegeben und sie ihm Söhne oder Töchter geboren hat, so sollen die Frau und ihre Kinder ihrem Herrn gehören, und er soll allein ausgehen. Wenn aber der Knecht etwa sagt: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen, so soll sein Herr ihn vor die Richter bringen und ihn an die Tür oder an den Pfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; und er soll ihm dienen auf ewig“ (V. 3–6).
Das war die Wahl Jesu. Er wollte nicht nur ein Diener hier auf der Erde für eine Zeit sein. Er hat durch seinen eigenen gnädigen Willen gewählt, für immer Diener zu sein. Zweifellos kann Er nicht anders, als eine göttliche Person zu sein, der Sohn, wie Er auch der erhabene Herr ist; aber Er ist dennoch durch seine eigene Gnade der Diener für immer. Sogar in der Herrlichkeit werden wir Ihn so kennen. Was tut Er jetzt? Er gab ein Bespiel dafür, bevor Er zur Höhe aufstieg. Als die Zeit gekommen war, nahm Er eine Schüssel mit Wasser und ein leinenes Tuch und wusch seinen Jüngern die Füße (Joh 13). Was sie damals nicht wussten, sollten sie danach erfahren, so wie wir es jetzt wissen. Die Vertrautheit mit dem, was unsichtbar und himmlisch ist, ist ganz genauso der Anteil eines Christen und sogar noch charakteristischer als das Wissen über das, was jetzt um uns herum geschieht. Wir sollten den Himmel besser kennen als die Erde. Wir können wissen und sollen beurteilen, was in der Welt geschieht, wenn auch durch ein unvollkommenes Mittel; aber wir kennen den Himmel und die himmlischen Dinge, die uns von Gott gegeben sind. Und das nicht nur, weil wir das Wort haben, das den Himmel offenbart, sondern weil wir Ihn als den kennen, der vom Himmel kommt und über allem steht und bezeugt, was Er gesehen und gehört hat (Joh 3); wir kennen Ihn durch den Heiligen Geist, der von dort herabgekommen ist, und sollten ihn daher besser kennen als die Erde und die Dinge der Welt, die das Fleisch umgarnen. Aber wenn wir auf den kommenden Tag der Herrlichkeit blicken, an dem der Herr öffentlich erscheinen wird und wir mit ihm offenbart und in sein herrliches Ebenbild verwandelt werden, könnte man meinen, dass sein Dienst dann sicher aufhören wird. Aber das ist nicht so: Er wird eine neue Gestalt annehmen. Er ist der Diener nach seiner eigenen Wahl für immer. So wie Er niemals aufhören wird, Gott zu sein, wird Er niemals aufhören, Mensch zu sein. In seiner Liebe ist Er für immer ein Diener geworden; und Er liebt es, das zu sein.